Alec Baldwin wird von Familie der getöteten Kamerafrau verklagt
Die Familie der getöteten Kamerafrau Halyna Hutchins verklagen Alec Baldwin auf Schadenersatz. Am Set von «Rust» seien Sicherheitsmassnahmen verletzt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Alec Baldwin wird von der Familie von Halyna Hutchins verklagt.
- Der Schauspieler und Produzent erschoss sie versehentlich beim Dreh von Rust».
- Die Familie fordert Schadenersatz, der Star habe sich nie bei ihnen entschuldigt.
Auf Alec Baldwin (64) kommt nach dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau bei einem Western-Filmdreh eine weitere Klage zu.
Die in der Ukraine lebenden Eltern und die jüngere Schwester der getöteten Kamerafrau Halyna Hutchins (†42) verklagen Alec Baldwin. Aber auch andere Beteiligte bei dem Dreh des Films «Rust» kommen nicht ungestraft davon. Dies teilte die US-Anwältin Gloria Allred gestern in Los Angeles mit.
Die Familie wirft den Verantwortlichen der «Rust»-Produktion einiges vor. Unter anderem haben sie während der Produktion zahlreiche Sicherheitsmassnahmen verletzt und fahrlässig gehandelt. Die Kläger verlangen Schadenersatz in nicht genannter Höhe.
Bisher keine Entschuldigung von Alec Baldwin
Der Tod von Hutchins stelle für ihre Eltern und Schwester einen grossen Verlust dar, sagte Allred. Die Kamerafrau habe die Familie in der Ukraine auch finanziell unterstützt und ihre Verwandten in die USA holen wollen. Ihre Mutter Olga, die als Krankenschwester in Kiew arbeite, sei vom «schockierenden» Tod ihrer Tochter schwer getroffen worden. Allred zufolge hat sich Alec Baldwin nach dem tödlichen Schuss am Set nicht bei den Angehörigen gemeldet oder entschuldigt.
Gegen Alec Baldwin und die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed läuft bereits ein Strafverfahren. Die Staatsanwaltschaft im US-Staat New Mexico hatte im Januar gegen beide Klage wegen fahrlässiger Tötung eingereicht. Im Falle eines Schuldspruchs mit erschwerenden Umständen drohen ihnen bis zu fünf Jahre Haft.
Schuss löste sich während Probe
Hutchins war bei Dreharbeiten zu dem Western «Rust» auf einer Filmranch in Santa Fe im Oktober 2021 tödlich verletzt worden. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hantierte bei der Probe für eine Szene mit einer Waffe. Währenddessen löste sich ein Schuss.
Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall von dem Projektil an der Schulter getroffen und verletzt. Untersuchungen ergaben später, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte. Baldwin wies jegliche Schuld an dem fatalen Vorfall stets von sich.
Hutchins hinterliess einen Ehemann und einen Sohn. Witwer Matthew Hutchins ging im Februar 2022 mit einer Zivilklage gegen Alec Baldwin und andere Mitwirkende vor. Im Oktober gab er dann aber bekannt, man habe sich aussergerichtlich geeinigt und die Klage beigelegt.
Einzelheiten über eine mögliche Abfindung wurden nicht bekannt. Allred zufolge waren die Eltern und die Schwester der Kamerafrau an diesem Vorgang nicht beteiligt.