Angelina Jolie besucht Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch
Angelina Jolie ist Botschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Ihre Prominenz nutzt sie, um das Augenmerk der Welt auf Flüchtlinge zu lenken.
Das Wichtigste in Kürze
- Hollywood-Star Angelina Jolie ist zu einem Besuch der Rohingya-Flüchtlingslager nach Bangladesch gereist.
Als Botschafterin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR will sie sich auch in der Hauptstadt Dhaka mit der Premierministerin des südasiatischen Landes, Sheikh Hasina, und dem Aussenminister A.K. Abdul Momen treffen.
Zunächst werde die US-Schauspielerin (43) aber drei Tage im Bezirk Cox's Bazar im Südosten von Bangladesch verbringen, wie das UNHCR am Montag mitteilte.
Dort steht das bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte Flüchtlingslager der Welt - es heisst Kutupalong. Insgesamt leben rund eine Million Angehörige der Volksgruppe der Rohingya in Cox's Bazar. Mehr als 700.000 von ihnen flüchteten innerhalb weniger Monate Ende 2017 vor Gewalt des Militärs aus ihrer Heimat im Nachbarland Myanmar. UN-Ermittler sprechen von einem «anhaltenden Völkermord» mit mindestens 10.000 Toten. Die muslimische Minderheit wird seit Jahrzehnten im mehrheitlich buddhistischen ehemaligen Birma diskriminiert.
Jolie soll nach Angaben des UNHCR bei ihrem Besuch die humanitären Bedürfnisse der Flüchtlinge sowie die Herausforderungen für Bangladesch als Aufnahmestaat bewerten. Sie hat sich demnach bereits vor etwa dreieinhalb Jahren in Myanmar sowie im Jahr 2006 in Indien mit vertriebenen Rohingya getroffen.
Die in Cox's Bazar tätigen Hilfsorganisationen wollen sich bald an die Weltgemeinschaft wenden und um 920 Millionen US-Dollar (gut 800 Millionen Euro) bitten, um in diesem Jahr die Rohingya sowie die lokale Bevölkerung versorgen zu können.