ARD-Zuschauer fordern «Damen und Herren» zurück
Beinahe nutzte Jens Riewa in der ARD-«Tagesschau» die alte Ansprache mit «Meine Damen und Herren». Die Zuschauer fordern die alte Grussformel nun zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- «Tagesschau»-Chefsprecher Jens Riewa unterlief vor laufenden Kameras ein Versprecher.
- Dabei verwendete er beinahe die alte Begrüssungsformel, die Ende 2024 abgeschafft wurde.
- Viele Zuschauer wünschen sich das «Meine Damen und Herren» nun aber zurück.
«Guten Tag, meine Damen und Herren, ich begrüsse Sie zur Tagesschau.»
Über Jahrzehnte hinweg prägte diese Grussformel den Einstieg der ARD-Nachrichtensendung. Seit November 2024 gehört dieses Ritual jedoch der Vergangenheit an. Stattdessen heisst es nun: «Guten Tag, ich begrüsse Sie zur Tagesschau.»
Eine Änderung, an die sich auch «Tagesschau»-Chefsprecher Jens Riewa (61) offenbar erst noch gewöhnen muss.
Samstagmorgen, 9.15 Uhr, der Moderator setzt zur Morgen-Ausgabe an und spricht in die Kamera: «Guten Tag, meine … ähhh». Riewa bemerkt seinen kleinen Fauxpas, zuckt zusammen und korrigiert sich.
Zuschauern gefällt neue Begrüssung nicht
Zu diesem Versprecher fällen die Zuschauer der Sendung ein deutliches Urteil – und fordern nun die alte Grussformel zurück.
«‹Meine Damen und Herren›. Das ist es, was ich haben möchte und ebenso, was die Mehrzahl der Menschen hier möchte», findet jemand gegenüber der «Bild». «So wie es immer war, war es gut.»
Ein weiterer lässt seinem Frust freien Lauf: «Ich frage mich inzwischen, was der ganze Kram soll. Über das ganze Gendergequatsche und politisch korrekte Sprechen haben wir die wichtigen Sachen aus den Augen verloren.»
Auch in der Kommentarspalte auf Instagram sorgt die neue Grussformel für erhitzte Gemüter. «Fühlen sich wieder irgendwelche Personengruppen ausgeschlossen?», heisst es etwa.
Verärgert ist auch dieser Zuschauer: «Deutschland schafft sich selbst ab. Diese immer neuen Ideen sind bodenlos.» Und jemand macht deutlich: «Ich finde die althergebrachte Anrede auch viel ansprechender ... das hatte Stil.»
Sender erklärt genderneutrale Grussformel
Doch aus welchen Gründen wurde die genderneutrale Ansprache überhaupt ins Leben gerufen?
Ein Sprecher des NDR erklärt gegenüber der Zeitung: «Die Veränderung basiert unter anderem auf einer qualitativen Zuschauerbefragung und entspricht dem Wunsch nach einer authentischen und zugänglichen Ansprache.»
Zu weiteren Einzelheiten wollte man sich nicht äussern. Nur so viel steht fest: «Die Tagesschau steht dauerhaft mit ihrem Publikum im Kontakt und führt regelmässig für die Publikumsstruktur der linearen Sendungen repräsentative Nutzerbefragungen durch.»