Bill Cosby kommt am Montag erneut vor Gericht
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag startet der zweite Anlauf des Gerichtsprozesses gegen US-Entertainer Bill Cosby.
- Der erste Anlauf vor zehn Monaten scheiterte, weil sich die Geschworenen nicht einigen konnten.
Der erste Prozess war im vergangenen Jahr geplatzt, weil die Jury sich auch nach tagelangen Beratungen nicht hatte einigen können. Staatsanwalt Kevin Steele, der einst mit dem Versprechen, Cosby vor Gericht zu bringen, Wahlkampf gemacht hatte, hatte danach sofort angekündigt, den Prozess wiederaufrollen zu wollen.
Neue Geschworene
Cosby hat ein neues Verteidigungsteam, angeführt von Thomas Mesereau. Der Anwalt verteidigte einst Sänger Michael Jackson gegen Vorwürfe des Kindesmissbrauchs und gewann. Auch die in der vergangenen Woche ausgesuchte Jury ist komplett neu und stammt diesmal aus dem Regierungsbezirk Montgomery County, in dem auch das Gericht liegt.
Die neue Jury wird fünf zusätzliche Frauen anhören, die Cosby sexuelle Belästigung vorwerfen, auch wenn es in dem Prozess nur um den Fall der Klägerin geht. Beim ersten Prozess hatte der Richter nur eine weitere Frau sprechen lassen, die Cosby beschuldigt.
Cosby bleibt still
Der Entertainer hat sich bislang nicht ausführlich zu dem Verfahren geäussert, die Vorwürfe gegen ihn aber immer bestritten. Beim ersten Prozess hat er nicht ausgesagt. Seine Anwälte haben noch nicht durchblicken lassen, ob sie diese Strategie diesmal ändern wollen.
Dem Entertainer werden sexuelle Tätlichkeiten in drei Fällen vorgeworfen. Die - als extrem unwahrscheinlich geltende - Höchststrafe wären zehn Jahre Gefängnis pro Fall. Bei einer Verurteilung könnte Cosbys Verteidigung allerdings auch noch Revision einlegen.