Bill Ramsey mit 90 Jahren verstorben
Entertainer Bill Ramsey am Freitag im Alter von 90 Jahren verstorben. In den 60ern wurde er mit seinen lustigen Schlagern zu einem Star.

Das Wichtigste in Kürze
- Bill Ramsey starb am Freitag im Alter von 90 Jahren.
- Der Musiker sei demnach «zuhause eingeschlafen».
- In den 60ern feierte er mit seinen lustigen Schlagern Mega-Erfolge.
Mit Schlagern wurde er berühmt, seine grosse Liebe galt von Anfang bis Ende dem Jazz: Der Musiker Bill Ramsey ist tot. Er starb im Alter von 90 Jahren in Hamburg, wie seine Familie der Nachrichtenagentur DPA am Montag bestätigte.
Ramsey kam als junger US-Amerikaner nach Deutschland. Er feierte Ende der 1950er und in den 1960er Jahren mit lustigen Schlagern grosse Erfolge.
Zu seinen Ohrwürmers gehörten: «Wumba-Tumba Schokoladeneisverkäufer», die «Zuckerpuppe», «Pigalle», «Souvenirs» oder «Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett».
Bill Ramsey sei «zuhause eingeschlafen»
«Er ist am Freitagmittag zuhause eingeschlafen», sagte seine Ehefrau Petra der «Bild»-Zeitung. Seit 1991 lebte das Paar in Hamburg. «Ich weiss noch nicht, wie es weitergeht», sagte die 78-Jährige. «Ich bin einfach nur traurig.»

Vor allem in den 1960er Jahren trat Ramsey auch in Filmen auf, darunter Schlagerfilme und Karl-May-Abenteuer. Rund 30 Filme und noch mehr Alben, dazu zahlreiche TV-Sendungen wie der «Talentschuppen» (1974-1980). Ramsey war der geborene Entertainer und fleissig.
Als Moderator präsentierte Bill Ramsey selbst im fortgeschrittenen Alter für den Hessischen Rundfunk seine «Swingtime» (hr2). Erst Anfang März 2019, kurz vor seinem 88. Geburtstag, zog er nach mehr als drei Jahrzehnten als Anchorman der Sendung einen Schlussstrich.
Musikkarriere startete in Deutschland
In Frankfurt hatte seine Musikerlaufbahn in Deutschland begonnen. Der junge GI trat dort Anfang der 1950er Jahre als Jazzsänger in Army-Clubs. «Wie kamen Sie dazu, von Schlager auf Jazz umzuwechseln?» – diese Frage stellten ihm Journalisten am häufigsten, schrieb Ramsey mal auf seiner Homepage.

Er betonte, dass die Frage umgekehrt sein sollte. Das könnten aber nur «diejenigen wissen, die schon Mitte der 50er Jahre sich intensiv mit der Jazzszene beschäftigt haben».
Von seinen lustigen Schlagern wollte er sich keineswegs distanzieren, sie seien «lustige Kommentare zu Aktualitäten der Zeit» gewesen. Abstreifen wollte er aber das Image als «Schlagerclown».
Noch im hohen Alter auf der Bühne
Selbst im hohen Alter stand Ramsey als Jazzinterpret noch auf der Bühne, etwa für ein Konzert zu seinem 85. Geburtstag im Hamburger St.-Pauli-Theater. Die Hansestadt war schon lange zu seiner Wahl-Heimat geworden.
Dort lebte Ramsey, der seit 1984 die deutsche Staatsbürgerschaft hatte, mit seiner vierten Ehefrau Petra.