Locarno Film Festival: «Regra 34» gewinnt Goldenen Leoparden
Der brasilianische Film «Regra 34» von Regisseurin Julia Murat gewinnt am Locarno Film Festival den Goldenen Leoparden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der diesjährige Gewinner des Goldenen Leoparden am Filmfestival von Locarno ist bekannt.
- Der Preis geht an den Spielfilm «Regra 34» der brasilianischen Filmemacherin Julia Murat.
Der Spielfilm «Regra 34» («Rule 34») der brasilianischen Filmemacherin Julia Murat hat am 75. Film Festival Locarno den Goldenen Leoparden gewonnen. Es ist ein Film über die Omnipräsenz von Sex und seine Regeln.
Regel Nummer 34: Von allem, was im Internet existiert, gibt es eine Pornoversion. So steht es beispielsweise auf Wikipedia geschrieben. Julia Murat reflektiert diese Aussage in ihrem dritten Spielfilm, indem sie nach der Vereinbarkeit von Lust, Freiheit und Schutz fragt.
«Gewagtes und politisches Werk»
Giona A. Nazzaro, künstlerischer Leiter des Locarno Film Festival, spricht von einem «gewagten und politischen Werk, das ein wichtiges Zeichen setzen wird». Ausserdem betont er die Bedeutung der Auszeichnung für die brasilianische Filmkunst.
Diese habe «bedeutende Werke zur Geschichte des Weltkinos beigetragen», biete «ein Kino, das sich an vorderster Front für die Idee einer integrativen und freien Welt einsetzt.» So wird er in der Medienmitteilung vom Samstag zitiert.
Der Spezialpreis im Concorso internazionale ging an «Gigi la legge» von Alessandro Comodin. Den Leopard für die beste Regie erhielt Valentina Maurel für «Tengo sueños eléctricos». Ihr Film gewann auch die Leoparden für die beste Darstellerin (Daniela Marín Navarro) und den besten Darsteller (Reinaldo Amien Gutiérrez).
Schweizer Film geht leer aus
Der einzige Schweizer Beitrag im Rennen um den Goldenen Leoparden war «De Noche los Gatos son Pardos» von Valentin Merz. Er ging zwar leer aus, erhielt aber eine lobende Erwähnung in der Kategorie Swatch First Feature Award. Das ist der Preis für den besten Debütfilm.
In der Kategorie Concorso Cineasti del presente gewann die slovakische Regisseurin Tereza Nvotová für ihren Film «Svetlonoc» («Nightsiren»). Darin erzählt sie die Geschichte einer jungen Frau, die in ihr Heimatdorf in den Bergen zurückkehrt. Dort sucht sie nach Antworten auf Fragen, die auf ihre schwierige Kindheit zurückgehen.
Der Spezialpreis in derselben Kategorie ging an Christina Tynkevych für «Yak Tam Katia?» («How Is Katia?»), jener für die beste Nachwuchsregie an Juraj Lerotić für «Sigurno Mjesto» («Safe Place»). Letzterer gewann ausserdem den Preis für den besten Debütfilm.
Alle Preise werden am Samstagabend im Rahmen einer Festivalabschlusszeremonie auf der Piazza Grande überreicht.