Charles in Deutschland: Wie man einem König begegnet

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Deutschland,

König Charles und Camilla kommen nach Deutschland. Für Bürgerinnen und Bürger in Berlin, Brandenburg und Hamburg ist es die Chance, die Royals einmal aus der Nähe zu sehen. Gibt es Verhaltensregeln?

Charles bei einem seiner vergangenen Besuche in Berlin als er mit Zuschauern vor dem Brandenburger Tor sprach.
Charles bei einem seiner vergangenen Besuche in Berlin als er mit Zuschauern vor dem Brandenburger Tor sprach. - Bernd Von Jutrczenka/dpa

Ein Hofknicks? Wie viel Nähe ist erlaubt? Was darf man sagen? Und generell: Wie verhält man sich, wenn man dem britischen König gegenübersteht? Nach Angaben des Königshauses in London gibt es keine obligatorischen Verhaltensregeln, wenn man den König oder ein Mitglied der königlichen Familie trifft. Viele Menschen möchten die traditionellen Formen jedoch einhalten, wie es auf der Internetseite der Royals heisst.

Diener und Knicks

Für Männer bedeute das, bei einem Treffen den Kopf zu senken, für Frauen einen kleinen Knicks. «Aber nur kurz, nichts zu Dramatisches», empfiehlt der Royal-Beobachter Craig Prescott im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Andere geben sich demnach aber einfach auf die übliche Weise die Hand. «Das kann jeder halten, wie er mag», sagt eine Sprecherin der britischen Botschaft in Berlin der dpa.

Ansprache

Und wie spricht man die Majestäten an? «Bei einer erstmaligen Ansprache bei einer erstmaligen Begegnung wie etwa am Brandenburger Tor sagen Sie «Your Majesty»», erklärt die Botschaftssprecherin. «Geht die Konversation dann weiter, wechseln Sie zu «Sir».» Charles' Frau Camilla, die Queen Consort, spricht man demnach ebenfalls mit «Your Majesty» an – und wechselt anschliessend zu «Ma'am». «Und zwar das «a» in «Ma'am» kurz ausgesprochen wie bei «jam» (Englisch für Marmelade) oder «lamb» (Englisch für Lamm), nicht lang wie bei «palm» (Englisch für Handfläche)», führt Prescott aus.

Umgang

Anfassen ist verboten: «Man berührt Mitglieder der Royal Family eigentlich nicht», sagt der Monarchie-Beobachter weiter. Freundschaftlich eine Hand auf die Schulter zu legen oder sich dem König oder der König allzu persönlich zu nähern, sei zu vermeiden. Allerdings habe es die im vergangenen Jahr gestorbene Queen Elizabeth II. sehr gelassen genommen, als die frühere First Lady Michelle Obama ihr den Arm um die Schultern gelegt habe – und die Geste sogar erwidert. «Da legte sich auf einmal dieser kleine Arm mit weissem Handschuh um (Michelle) Obamas Taille», erinnert sich Prescott. Der Experte rät trotz der besonderen Begegnung, die Fassung zu bewahren: «Werden Sie nicht zu einem zitternden Nervenbündel!»

Themen

Nicht jedes Thema eignet sich für einen royalen Smalltalk. «Nichts zu Kontroverses», empfiehlt Prescott, der an der walisischen Universität Bangor Verfassungsrecht lehrt. «Die Diskussion über Harry und Meghan sollte man vielleicht besser sein lassen.» Eine gute Idee sei es dagegen, abzuwarten und den König oder die Königin selbst das Gesprächsthema bestimmen zu lassen.

Fotos

Sich ein Autogramm von den Royals zu holen, gilt als No-Go – die ohnehin deutlich zeitgemässeren Selfies hingegen jedoch nicht. «Da haben sich die Royals sehr dran gewöhnt», sagt Prescott. Gerade draussen beim Bad in der Menge seien Schnappschüsse und Selfies mittlerweile an der Tagesordnung. Queen Elizabeth II. habe sogar einst bei den Commonwealth Games «Photobombing» betrieben – also sich überraschend in ein Foto mit Athletinnen gemogelt.

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