Der Leipziger Autor Clemens Meyer konnte mit seinem Werk beim Deutschen Buchpreis 2024 nicht ganz überzeugen, was diesen zum Rasen brachte.
Deutscher Buchpreis Clemens Meyer
Deutscher Buchpreis: Clemens Meyer, deutscher Schriftsteller, hat den deutschen Buchpreis nicht bekommen und reagierte empfindlich. (Archivbild) - keystone

Der Deutsche Buchpreis 2024 sorgt für Aufsehen, wobei der Leipziger Autor Clemens Meyer im Mittelpunkt steht. Denn dessen Reaktion auf seine Niederlage spaltet gerade die Literaturwelt.

Sein 1'000-Seiten-Epos «Die Projektoren» galt als Favorit für die renommierte Auszeichnung.

Eine Schande für die Literatur?

Die Jury entschied sich jedoch für Martina Hefters Roman «Hey guten Morgen, wie geht es Dir?». Meyer verliess daraufhin wütend die Preisverleihung im Frankfurter Römer.

Laut «Zeit Online» soll der Autor laut geschrien haben und es eine Schande für die Literatur bezeichnet haben.

clemens meyer
Deutscher Buchpreis: Clemens Meyer steht mit seinem neuen Roman auf der Longlist des Deutschen Buchpreises (Foto: Produktion). - Hendrik Schmidt/dpa

Meyers emotionale Reaktion löste deshalb auch eine kontroverse Debatte aus. Einige sehen darin einen Wutausbruch eines schlechten Verlierers, andere zeigen Verständnis für seine Enttäuschung.

Finanzielle Aspekte und Kritik

Der Autor betont die finanziellen Konsequenzen der Entscheidung. Laut «MDR» sagte Meyer: «Ich hätte den Preis bekommen sollen, gar keine Frage. Nicht ich, sondern 'Die Projektoren' – es geht doch nur ums Werk».

Er argumentiert, dass der Preis für einen Schriftsteller «die Chance eines Lebens» sei. Die «Berliner Zeitung» zitiert Meyer: «Damit verdient man sowas wie eine Viertelmillion Euro. Das ist etwas, was ein Schriftsteller einmal im Leben hat».

Kannst du die Reaktion nachvollziehen?

Meyer verweist auf die zehnjährige Arbeit an seinem Roman. Er betrachtet die Entscheidung als Fehlurteil und kritisiert den Literaturbetrieb scharf.

Meyer findet Unterstützung

Die Reaktionen auf Meyers Verhalten sind gemischt. Einige Kollegen zeigen aber Verständnis für seine Frustration.

Andere Stimmen kritisieren wiederum Meyers Verhalten als unprofessionell. Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk äussert auf Facebook beispielsweise wenig Verständnis für Meyers Reaktion.

Deutscher Buchpreis
Deutscher Buchpreis 2023: Die auf der Longlist gelandeten Kandidaten. (Archivbild) - Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V./dpa

Meyer selbst verteidigt sein Verhalten aber. In einem «Spiegel»-Interview, zitiert von der «Berliner Zeitung», betont er: «Ich habe nicht die Autorin beleidigt, die gewonnen hat».

Welche Konsequenzen die Debatte nach sich ziehen wird

Die Debatte um Meyers Reaktion wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen im Literaturbetrieb. Sie zeigt die Bedeutung von Literaturpreisen für Autoren auf.

Meyer bleibt bei seiner Kritik an der Juryentscheidung. Er prophezeit, wie «MDR» berichtet: «Man wird in einigen Jahren darauf zurückschauen und sagen: Ei, ei, ei – was ist denn da passiert?»

Die Kontroverse um den Deutschen Buchpreis 2024 dürfte die Diskussion über Literaturförderung und Autorenvergütung weiter anfachen. Meyers Fall verdeutlicht aber die emotionale und finanzielle Tragweite solcher Entscheidungen für Schriftsteller.

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