«Dalí & Magritte» in Brüssel

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Belgien,

Mit «Salvador Dalí & René Magritte» zeigt Brüssel nicht nur zwei Meister des Surrealismus. Erstmals wird gezeigt, wie zwiespältig die Beziehung der beiden Künster war. Eine Werkschau zum 10. Geburtstag des Magritte-Museums in Brüssel.

Mit «Salvador Dalí & René Magritte» stellen die Königlichen Museen der Schönen Künste in Belgien erstmals die beiden grossen Surrealisten gegenüber. Foto: Sabine Glaubitz/dpa
Mit «Salvador Dalí & René Magritte» stellen die Königlichen Museen der Schönen Künste in Belgien erstmals die beiden grossen Surrealisten gegenüber. Foto: Sabine Glaubitz/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Offene Türen ins Ungewisse und brennende Giraffen: Motive, die sich in der Malerei von Salvador Dalí und René Magritte regelmässig wiederfinden.

In den Königlichen Museen der Schönen Künste in Belgien stehen sich die beiden grossen Surrealisten nun erstmals gegenüber.

Über 100 Werke sollen die zwiespältige Beziehung zwischen Dalí (1904-1989) und Magritte (1898-1967) illustrieren, die zwischen Bewunderung, Dialog und Rivalität schwankte.

Mit der bis 9. Februar dauernden Ausstellung «Dalí & Magritte - Deux icônes du surréalisme en dialogue» (Zwei Ikonen des Surrealismus im Dialog) feiert Brüssel das zehnjährige Bestehen seines Magritte-Museums. Die Leihgaben kommen aus mehr als 40 Museen.

Der Spanier und der Belgier sind sich erstmals 1929 in Paris begegnet. Noch im August desselben Jahres lud Dalí Magritte in das kleine katalanische Dorf Cadaques an der Costa Brava ein. Ein Aufenthalt, der auf die Malerei des belgischen Künstlers einen entscheidenden Einfluss hatte. Denn erstmals malte Magritte einen azurblauen Himmel. «Le temps menaçant» ist während dieses Sommers entstanden und zeigt die Bucht von Cadaques vor einem wolkenlosen Mittelmeer-Himmel, in dem ein nackter Frauentorso, eine Tuba und ein Stuhl schweben.

Von ihren Charakteren her waren Dalí und Magritte völlig verschieden. Dalí war extrovertiert und ein Fachmann der Kommunikation und Provokation, während Magritte introviert war und das Rampenlicht mied. Einer der Hauptgründe jedoch, weshalb die Beziehung der beiden Künstler im Sand verlief, sei der schnelle Erfolg des Katalanen gewesen. «Dalís Anerkennung war extrem schnell, auch in den USA. Bei Magritte hingegen stellte sich diese erst später ein», sagt der Kunsthistoriker Jean-Philippe Theykens der Deutschen Presse-Agentur.

Magritte war einer der ersten, der Worte und Sätze in seine Malerei integrierte, später tauchten einzelne Begriffe auch bei Dalí auf wie «L’énigme du désir» (etwa: Das Geheimnis der Begierde) illustriert. Interessant sei auch der Fall des Motivs der Flamme, ergänzte er. In «Nocturne» (Nacht) aus dem Jahr 1925 kommt bei Magritte ein flammendes Haus auf, Jahre später bei Dalí die flammenden Giraffen.

Man habe den Eindruck, dass Dalí hin und wieder Magrittes Ideen aufgegriffen habe, um sie jedoch fantasiereicher und bunter umzusetzen. Wer wen bewusst oder unbewusst beeinflusst habe, sei schwer zu sagen, sagt Theykens. Sicher sei, dass beide Magier verrätselter Bilder waren.

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