«Die Blüte des Einklangs» - Tief im Japanischen Wald

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Deutschland,

Gerade ist Juliette Binoche als Jurychefin bei den Berliner Filmfestspielen unterwegs. In ihrem neuen Kinofilm zieht es sie dagegen nach Japan - tief in einen Wald hinein.

Zwischen Jeanne (Juliette Binoche) und Tomo (Masatoshi Nagase) entwickelt sich eine zarte Beziehung, obwohl sich beide kaum verständigen können. Foto: -/Neue Visionen
Zwischen Jeanne (Juliette Binoche) und Tomo (Masatoshi Nagase) entwickelt sich eine zarte Beziehung, obwohl sich beide kaum verständigen können. Foto: -/Neue Visionen - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In diesen Tagen sieht man viel von ihr: Schauspielerin Juliette Binoche (54) tritt in Berlin auf.

Schliesslich sitzt die Französin in der Jury des Berlinale-Wettbewerbs und entscheidet mit darüber, welche Filme gewinnen.

Doch auch Binoche selbst ist wieder auf der Kinoleinwand zu sehen: In «Die Blüte des Einklangs» sucht sie eine Heilpflanze in Japan. Klingt recht mysteriös, wird es auch. Binoche («Chocolat», «Meine schöne innere Sonne») spielt die Journalistin Jeanne. Sie forscht nach einem Gewächs namens «Vision»: Es soll der Legende nach nur alle 997 Jahre blühen und dem Menschen seine Ängste und Sorgen nehmen. Jeanne trifft dabei auf Einsiedler Tomo (Masatoshi Nagase). Und obwohl sich beide kaum verständigen können, entwickelt sich eine zarte Beziehung.

Regisseurin Naomi Kawase («Kirschblüten und Rote Bohnen») nimmt das Publikum mit in ihre Heimat, in die Berge östlich von Osaka. Die Kamera fängt den Wald in vielen Facetten ein: wankende Baumwipfel, dunkles Grün, überhelles Licht, grosse Farne. Die Geschichte ist auch eine von der Beziehung zwischen Mensch und Natur.

Sie sei sehr fasziniert gewesen von «der Schönheit, der Höhe und der Ruhe» des Waldes, sagte Binoche auf dem Filmfestival in San Sebastian. Sie sei sonst viel in der Stadt unterwegs, im Flugzeug, in Zügen oder Hotels. Alles Welten, die der Mensch geschaffen hat. «Wir müssen uns wieder mit der Natur verbunden fühlen», sagte Binoche, die 1997 für ihre Rolle in «Der englische Patient» einen Oscar bekam.

Während des Drehs habe sie viele Gefühle empfunden. Auch ihre Figur mache das durch: Jeanne spüre, dass eine Veränderung komme, sie wisse aber noch nicht welche. Wenn im Film Bäume krachend zu Boden stürzen und Tiere gejagt werden, kündigt sich das an. Es wird eine durchaus esoterische Reise, auf die man sich einlassen können muss.

«Ich schütze die Berge», sagt Tomo zum Beispiel, als er nach seiner Arbeit gefragt wird. Die Szenen, die sich zwischen ihm und der fremden Journalistin abspielen, sind dezent und fein erzählt.

Regisseurin Kawase hat mit dem japanischen Schauspieler Nagase bereits früher zusammengearbeitet. In Cannes stellte sie 2017 etwa das Drama «Hikari» vor, das von einem Fotografen erzählt, der erblindet und auf eine junge Frau trifft. Auch in «Die Blüte des Einklangs» finden zwei Menschen zueinander.

Die Geschichte hält dann allerdings noch einige Wendungen und Rückblenden parat, die sich einem nicht leicht erschliessen. Der Film ist ein wenig wie ein Waldspaziergang: Es passiert nicht allzu viel, aber das Stresslevel kann sinken. Vor allem gegen Ende wird es jedoch sehr übernatürlich; das liegt sicherlich nicht jedem. Ein japanisches Märchen, das dem Zuschauer Ausdauer abfordert.

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