Die Filmstarts der Woche
Ein Vater will mit seinen Töchtern an die Spitze, ein Neunjähriger erlebt den Bürgerkrieg in Nordirland, und ein Flüchtling verkauft seine Haut: Die Kinostarts der Woche.
Das Wichtigste in Kürze
- «King Richard» mit Will Smith als Tennisvater
Los Angeles (dpa) - Das Familien- und Sportdrama «King Richard» erzählt die Geschichte des ehrgeizigen Familienvaters Richard Williams, der seine Töchter Venus und Serena zu Tennis-Champions formt. Er geht nach einem strikten Plan vor, um die Mädchen aus dem ärmlichen Compton in Kalifornien an die Weltspitze des Tennissports zu bringen. Hollywood-Star Will Smith überzeugt als Vater, der trotz vieler Hürden unbeirrt sein Ziel verfolgt. Die legendären Tennis-Schwestern wirkten an dem packenden Filmprojekt von Regisseur Reinaldo Marcus Green als ausführende Produzentinnen mit. Die Nachwuchsschauspielerinnen Saniyya Sidney und Demi Singleton spielen die Schwestern als Teenager.
King Richard, USA 2021, 145 Min., FSK ab 12, von Reinaldo Marcus Green, mit Will Smith, Saniyya Sidney, Demi Singleton, Aunjanue Ellis, Jon Bernthal
«Belfast»: Eine Kindheit im Nordirlandkonflikt
Mit dem für sieben Oscars nominierten Film «Belfast» bringt Regisseur Kenneth Branagh Teile seiner eigenen Kindheit auf die Kinoleinwand. Das Coming-of-Age-Drama spielt in den 60er Jahren vor dem Hintergrund des Nordirlandkonflikts und wird aus der Sicht des neunjährigen Buddy (Jude Hill) erzählt. Der kleine Junge erlebt mit, wie ein aggressiver Mob von Protestanten in seiner Strasse, wo bisher alle friedlich zusammenlebten, die Häuser und Geschäfte von Katholiken attackiert. Die Anwohner errichten daraufhin eine Schutzmauer. Angesichts der zunehmenden Spannungen will Buddys Vater (Jamie Dornan) mit der Familie wegziehen. Doch Buddy, sein Bruder und seine Mutter (Caitriona Balfe) wollen in Belfast bleiben, wo auch die liebevollen Grosseltern (Judi Dench und Ciaran Hinds) leben. Branagh, der die Troubles als Kind hautnah erlebte, holte für seinen sehr persönlichen Film fantastische Darsteller vor die Kamera. Die stimmungsvolle Filmmusik stammt von einem der berühmtesten Söhne Belfasts: Van Morrison.
Belfast, UK 2021, 97 Min., FSK ab 12, von Kenneth Branagh, mit Jude Hill, Caitriona Balfe, Judi Dench, Ciaran Hinds, Jamie Dornan
Kunst-Satire: «Der Mann, der seine Haut verkaufte»
Berlin (dpa) - In dieser Produktion geht es, der Titel deutet es an, um einen Mann, der seine Haut verkauft. Dies allerdings nicht nur in einem übertragenen, sondern einem tatsächlich wortwörtlich zu nehmenden Sinne. Der Film erzählt von einem syrischen Flüchtling, der alles unternimmt, um endlich zu seiner Ex-Verlobten in Brüssel zu gelangen - und sich dafür als lebende Leinwand zur Verfügung stellt: Auf seinen Rücken lässt er sich eine Nachbildung eines Schengen-Visums tätowieren. Ein renommierter Künstler möchte ihn in ein Kunstwerk verwandeln. Sam Ali, so der Name des Syrers, geht damit auch die Verpflichtung ein, sich und seine tätowierte Rückansicht regelmässig in Kunst-Kontexten zur Schau zu stellen. Der Film geht zurück auf ein Kunstwerk des belgischen Konzeptkünstlers Wim Delvoye. «Der Mann, der seine Haut verkaufte» wurde 2021 als erster tunesischer Film überhaupt für einen Oscar nominiert.
Der Mann, der seine Haut verkaufte, Tunesien/Frankreich/Schweden/D/Belgien 2020, 104 Min., FSK ab 12, von Kaouther Ben Hania, mit Yahya Mahayni, Monica Bellucci, Husam Chadat, Dea Liane