Dutzende Frauen werfen Plácido Domingo sexuelle Belästigung vor
Dem spanischen Opernsänger Plácido Domingo wird von zahlreichen Frauen sexuelle Belästigung vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Fast drei Dutzend Frauen werfen Plácido Domingo unangemessenes Verhalten vor.
- Der Opernsänger wehrt sich gegen die Vorwürfe und bezeichnet sie als ungenau.
Gibt es auch in der Opernszene ein #MeToo-Fall? Über mehrere Jahrzehnte soll Plácido Domingo Frauen sexuell belästigt haben, wie die Nachrichtenagentur AP schreibt.
Er habe ihnen Jobs gegen sexuelle Handlungen angeboten. Das werfen neun Frauen – acht Sängerinnen und eine Tänzerin – dem spanischen Opernsänger und Dirigenten vor. Weitere sechs Frauen sprechen von anzüglichen Annäherungsversuchen.
Eine Frau behauptete, er habe seine Hand in ihren Rock gesteckt – andere beklagen sich über aufgezwungene Küsse. Zudem soll er die Betroffenen immerzu unangemessen berührt haben.
Fast drei Dutzend mutmasslich Betroffene
Total sind es fast drei Dutzend Personen aus der Opernszene, die sich über unangemessenes Verhalten des Startenors beschweren. Der Grossteil der Personen war zum Zeitpunkt der Belästigung noch jung und am Beginn der Karriere.
Nur eine von ihnen wollte namentlich genannt werden: die Opernsängerin Patricia Wulf. Sie arbeitete mit Plácido Domingo an der Washington Opera zusammen.
Plácido Domingo: «In gegenseitiger Übereinstimmung»
Der mehrfache Grammy-Preisträger weiss selber nichts von Belästigung und bezeichnet die Vorwürfe als ungenau. Weiter sagt er: «Es ist schmerzhaft zu hören, dass ich vielleicht jemanden verärgert oder ihm ein unwohles Gefühl gegeben habe.»
Er habe immer geglaubt, dass seine Interaktionen «willkommen und in gegenseitiger Übereinstimmung» waren.
Domingo ist verheiratet und hat drei Kinder. Berühmtheit erlangte er vor allem als Sänger der drei Tenöre.