«È stata la mano di Dio» - Filmemachen als Therapie

Keystone-SDA
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Bern,

«È stata la mano di Dio» ist der persönlichste Film von Paolo Sorrentino. Das oscarnominierte Werk feierte am diesjährigen Zurich Film Festival (ZFF), wo der neapolitanische Filmemacher auch mit einem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde, Schweizer Premiere. Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA traf ihn zum Gespräch.

Der italienische Filmregisseur Paolo Sorrentino zeigt Schalk: Am 17. Zurich Film Festival erhielt er am Mittwoch den  «A Tribute to»-Award für sein Lebenswerk. 1970 geboren, zählt er sich indes immer noch zu den jungen italienischen Regisseuren - und hofft auf weitere Auszeichnungen.
Der italienische Filmregisseur Paolo Sorrentino zeigt Schalk: Am 17. Zurich Film Festival erhielt er am Mittwoch den «A Tribute to»-Award für sein Lebenswerk. 1970 geboren, zählt er sich indes immer noch zu den jungen italienischen Regisseuren - und hofft auf weitere Auszeichnungen. - sda - Keystone/ENNIO LEANZA

Das Wichtigste in Kürze

  • «È stata la mano di Dio» spielt in den 1980er Jahren und erzählt vom Tod der Eltern des Regisseurs, der mit 16 Jahren Waise wurde, von seinem Leben in Neapel und seiner Liebe zu Maradona.

Ein autobiografischer Film also, der sich jedoch hinter dem Alter Ego eines jungen Neapolitaners Fabietto Schisa (Filippo Scotti) verbirgt. Schisa muss wie Sorrentino eine Familientragödie verarbeiten, während gleichzeitig sein Idol Maradona in die neapolitanische Fussballmannschaft eintritt. Es ist auch der Moment, in dem er seine Liebe zum Kino entdeckt.

Im Gegensatz zu Sorrentino-Filmen wie der oscarprämierte «La Grande Bellezza» spielt die Musik hier keine zentrale Rolle. Es sind die poetischen und farbenfrohen Bilder, die für seine unverwechselbare Handschrift stehen.

Das Schreiben und Drehen sei therapeutisch gewesen, sagte Sorrentino am Rande des ZFF zu Keystone-SDA. «Ich konnte das Geld für den Psychoanalytiker sparen.» Auf die Frage, warum er diesen Film über einen lebenslangen Schmerz erst jetzt realisiert habe, antwortete der 51-Jährige: «Weil ich inzwischen ruhig und reif genug bin, um eine schmerzhafte Geschichte zu verarbeiten». Mit diesem Film habe er ausserdem entdeckt, «was meine klügeren Kollegen schon lange entdeckt haben, nämlich dass man auch auf einfache Weise gute Filme machen kann».

Der Film wird vom Streamingdienst Netflix vertrieben. Manche mögen über das wachsende Monopol des US-Unternehmens in der Welt des Kinos die Nase rümpfen, nicht aber Sorrentino, der sagt: «Netflix macht es möglich, einen kleinen Film im grossen Rahmen zu produzieren.» Als Beispiel nennt er «Roma» von Alfonso Cuarón, der ebenfalls von Netflix vertrieben wurde und 2019 den Oscar für den besten ausländischen Film, die beste Regie und die beste Kameraführung gewann.

Das einzige, worauf Sorrentino im Dialog mit der Streamingplattform bestanden hatte, war, dass der Film auch in die Kinos kommt. Dem hat Netflix ja nun offensichtlich zugestimmt.

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