Eloy de Jong: Offene Worte über sein Outing
Der niederländische Musiker hat in seiner neuen Biografie offen über sein Outing geschrieben und auch die Reaktion seiner Eltern offen dargelegt.
Eloy de Jong hat über sein Outing gesprochen. Das ehemalige Boyband-Mitglied hat mit seinem Partner Ibo eine 9-jährige Tochter, die dank Freundin Ilja per künstlicher Befruchtung zur Welt gekommen ist. In seiner neuen Biografie «Egal was andere sagen» hat er jetzt über sein Outing geschrieben.
So habe er sich eine Scheinwelt aufgebaut, um sich selbst zu schützen: «Ich wollte normal sein. Ich wollte die perfekte Welt zeigen. Aber dass ich schwul war, wussten die anderen weit vor mir. Hätte es eine Pille gegeben, die mich heterosexuell gemacht hätte, ich hätte sie sicher genommen. Ich beneidete Hetero-Jungs.»
Als er sich mit 14 offenbarte, habe seine Mutter verständnisvoll reagiert: «Wir mussten beide weinen. Ich war einfach nur erleichtert. Und meine Mutter weinte, weil sie wusste, wie schwer mir das gefallen war.»
Bei seinem Vater sah das anders aus: «Seine Reaktion hätte nicht schlimmer sein können: Er behandelte mich erst wie Luft, dann verachtete er mich. Ich glaube, dass er fast das komplette nächste Jahr nicht mit mir sprach. Für ihn war Homosexualität gegen die Natur. Er ging sogar so weit, sich die Hände zu waschen, wenn er etwas anfasste, das ich zuvor berührt hatte.»
Bis 1999 habe er es auch während seiner Caught in the Act-Zeit geheimgehalten: «Ich kam mir damals vor, als wäre ich einer dieser Darsteller im Disneyland: Sie laufen den ganzen Tag im Micky-Maus-Kostüm rum, winken, hüpfen und lassen sich mit den Kindern fotografieren. Am Ende des Tages zog ich mein Kostüm aus und nahm meine Maske ab. Dann war ich wieder ich, der schwule, unsichere junge Mann, der sich nackt fühlte.»