Elsa in «Die Eiskönigin 2» auf der Suche
Das Wichtigste in Kürze
- Es dauert nicht lange, und Eiskönigin Elsa stimmt mit voller Girlpower einen potenziellen Ohrwurm an.
Inbrünstig schmettert sie den Song «Into the Unknown» in die düstere Nacht.
Die Disney-Heldin, die mit ihren magischen Kräften alles in Schnee und Eis verwandeln kann, zieht es hinaus in das Unbekannte. Eine geheimnisvolle Stimme ruft - das klingt nach Abenteuer und nach einem Fortsetzungshit, sechs Jahre nach dem Kassenabräumer «Die Eiskönigin - völlig unverfroren» mit dem Oscar-prämierten Song «Let it go» (auf Deutsch: «Lass jetzt los»).
Das Broadway-erfahrene Team hinter dem weltberühmten Lied, die Songwriter Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez, sind bei «Die Eiskönigin 2» wieder dabei, ebenso das Regie-Duo Jennifer Lee und Chris Buck, und natürlich die «Frozen»-Figuren: Eiskönigin Elsa, ihre Schwester Anna, Schneemann Olaf, Annas Freund Kristoff und dessen treues Rentier Sven.
Ihr glückliches Zusammenleben im Königreich Arendelle währt nicht lange. Elsa will der Stimme in einen verwunschenen Nebelwald folgen, um das Geheimnis ihrer magischen Kräfte herauszufinden, die Freunde ziehen mit. «Ein bequemes 'Happily ever after' gibt es nicht, das Leben hält immer Überraschungen bereit. Elsa will mehr über sich erfahren», erklärt Regisseurin Lee im Disney-Studio in Burbank.
Also reichlich Stoff für eine epische Fortsetzung, mit einem geheimnisvollen Waldvolk, gewaltigen Steinriesen, wirbelnden Winden, Feuerelementen und finsteren Meerestiefen. «Die Eiskönigin 2» ist gespickt mit nordischer Folklore und alten Mythen. Das Team um Lee und Buck reiste durch Norwegen, Finnland und Island. «Wir konnten die magischen Kräfte regelrecht fühlen», begeistert sich Lee.
Mit ausgefeilten Computer-Sequenzen und viel Liebe zum Detail führt die Fortsetzung in eine spektakuläre Welt mit bunten Wäldern und düsteren Abgründen. Elsa muss riesige Wellenberge bezwingen und den mystischen Wassergeist Nokk zähmen. Sie ist immer noch die hübsche, blonde Eiskönigin, doch wenigstens packt sie die Abenteuer selbst an, statt auf einen rettenden Prinzen zu warten. Anna ist ihre mutige Mitstreiterin. Wie schon im «Frozen»-Originalfilm dreht sich alles um die schwesterliche Beziehung.
Disney setzt offensichtlich auf Frauenpower und Tiefgang, wenn Elsa mutig ihre Herkunft erforscht. Doch an anderer Stelle drehen die Macher mit lauten Songs und heiteren Einlagen ordentlich auf. Kristoff wird zum tollpatschigen Lover, der zig Heiratsanträge bei seiner angebeteten Anna verpatzt. Geradezu schmalzig dröhnt sein Liebeslied durch den Wald.
Der quirlige Schneemann Olaf treibt weiter seine Spässe, doch mit den Jahren hält er sich für etwas weiser. Olaf, in der deutschen Fassung von dem Entertainer Hape Kerkeling gesprochen, denkt über grosse Lebensfragen nach und plappert munter drauf los. Kerkeling, der den Schneemann schon vor sechs Jahren vertonte, sieht kleine Veränderungen. «Er richtet den Blick ein bisschen mehr nach vorne und ist ein kleines bisschen erwachsener geworden, und er versucht sich rundum zu bilden und haut noch mehr Lebensweisheiten heraus, als er das ohnehin schon vorher getan hat», erzählt der Komiker.
«Die Eiskönigin - völlig unverfroren» gewann 2014 den Oscar als bester Animationsfilm. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von knapp 1,3 Milliarden Dollar war er lange der erfolgreichste Trickfilm aller Zeiten, erst in diesem Jahr wurde er von dem computeranimierten Remake «Der König der Löwen» überrundet.
Kerkeling hält die Fortsetzung für noch gelungener. «Es hat auch damit zu tun, dass man die Figuren schon so ins Herz geschlossen hat und sich so auf die freut, und die Entwicklung, die sie im Film nehmen», sagte der Komiker im dpa-Gespräch. «Man fiebert mit jeder einzelnen Figur mit. Und die Geschichte ist halt wirklich toll, wie erklärt wird, warum Elsa diese magischen Fähigkeiten hat. Das ist so genial, da muss man erstmal drauf kommen, ich darf es aber nicht verraten.»
- Die Eiskönigin 2, USA 2019, 103 Min., FSK ab 0, von Chris Buck und Jennifer Lee, mit den Stimmen von Hape Kerkeling, Willemijn Verkaik