Eurovision Song Contest: Das erwartet Marius Bear in Turin
Für die Schweiz reist dieses Jahr Marius Bear an den Eurovision Song Contest nach Turin. Der Appenzeller tritt mit seinem Song «Boys Do Cry» an.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen dem 10. und 14. Mai findet in Turin der Eurovision Song Contest statt.
- Marius Bear (28) wird die Schweiz mit seinem Song «Boys Do Cry» vertreten.
- Seinen ersten Auftritt am ESC kann man heute am 10. Mai live mitverfolgen.
Der Eurovision Song Contest findet 2022 bereits zum 66. Mal statt. In diesem Jahr steht der Wettbewerb unter dem Motto «The Sound of Beauty», zu Deutsch «Der Klang der Schönheit».
Da die italienische Band Måneskin mit ihrem Song «Zitti e buoni» letztes Jahr gewonnen hat, wird der ESC vom 10. bis 14. Mai in Italien ausgetragen.
Wann und wo finden die Halbfinals und das Finale statt?
Das erste Halbfinale steigt am 10. Mai um 21 Uhr, das zweite findet am 12. Mai zur gleichen Uhrzeit statt.
Das grosse Finale startet am Samstag, 14. Mai, um 21 Uhr.
Alle Shows gehen in Turin im PalaOlimpico über die Bühne. Italien ist nach 1965 und 1991 zum dritten Mal Gastgeber des ESC. Moderiert wird der Wettbewerb von Sängerin Laura Pausini (47), Moderator Alessandro Cattelan (41) und Sänger Mika (38).
Wer steht im Finale?
Wer sich für das Finale qualifiziert, entscheidet sich in den beiden Halbfinals. Automatisch zum Finale zugelassen sind das Gastgeberland und die Big Five.
Auch Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Spanien gehören zu den Big Five und sind für das Finale qualifiziert. Die Big Five sind die Länder, die den grössten Anteil am Etat der Europäischen Rundfunkunion (EBU) haben.
Wer tritt für die Schweiz an?
Am 8. März wurde der Schweizer Kandidat für den Eurovision Song Contest bekannt gegeben. Ein 100-köpfiges Zuschauerpanel und eine 20-köpfige, internationale Jury entschieden sich für Marius Bear (28).
Der gelernte Baumaschinenmechaniker stammt aus dem Appenzell und studierte am renommierten Londoner BIMM Institute Musikproduktion. 2019 kam mit «Not Loud Enough» sein erstes eigenes Album heraus.
Am Eurovision Song Contest wird er seine neue Single «Boys Do Cry» zum Besten geben. Der Herisauer schrieb die Ballade gemeinsam mit Songwriter und Produzent Martin Gallop.
Marius Hügli, wie er mit bürgerlichem Nachnamen heisst, freut sich, wie er gegenüber SRF preisgibt: «Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, ich habe so Bock drauf! Es ehrt mich, die Schweiz zu repräsentieren und in die Fussstapfen von Luca Hänni und Gjon’s Tears zu treten. Die beiden haben die Latte ganz schön hochgelegt!»
Wie wird das Motto umgesetzt?
Für den diesjährigen ESC in Turin wurde das Motto «The Sound of Beauty» ausgewählt. Um den «Klang der Schönheit» visuell darzustellen, hat man sich der Kymatik bedient, wie es auf der offiziellen Webseite «eurovision.tv» heisst.
Klänge und Schallwellen werden damit in symmetrischen Strukturen und Mustern abgebildet, die an Mandalas erinnern. Symmetrie und Geometrie werden auch im Bühnenbild Einzug halten, angelehnt an typische italienische Gärten. Die Schrift des Mottos ist inspiriert vom italienischen Plakatdesign der 1920er Jahre.
Russland darf nicht teilnehmen
Die EBU hat Russland nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine vom ESC ausgeschlossen. Am 25. Februar teilte die EBU in einem Statement mit, dass «kein russischer Act am diesjährigen Eurovision Song Contest teilnehmen wird». Damit sind in diesem Jahr nur 40 Songs im Rennen.
Wie funktioniert die Abstimmung?
Das Voting setzt sich 50:50 aus der Abstimmung einer Fachjury und einem Televoting zusammen. Zuschauer können ihre Stimme per Telefon, SMS oder über die offizielle App abgeben. Eine der wichtigsten Regeln hierbei: Man kann nicht für sein eigenes Land abstimmen. Jedes Land hat zusätzlich eine eigene nationale Expertenjury.
Aus den Ergebnissen des Jury- und des Televotings werden jeweils Punkte nach dem allseits bekannten System berechnet: Der bestplatzierte Song erhält zwölf Punkte, danach folgen zehn Punkte sowie acht bis einen Punkt.
Die Juryergebnisse werden danach jeweils von nationalen Sprechern verkündet mit dem berühmten Satz «12 points go to...», zu Deutsch: «12 Punkte gehen an...».
Währenddessen werden die Televoting-Ergebnisse gesammelt, überprüft und schliesslich nach den Jurypunkten beginnend von unten nach oben addiert. Das Land, das am Ende an der Spitze der Punktetafel steht, hat den ESC gewonnen.