Ève Gilles: Die neue Miss France erntet fiesen Shitstorm
Ève Gilles aus Dünkirchen ist die schönste Frau Frankreichs. Im Netz wird die Wahl der 20-Jährigen aber kritisiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Ève Gilles ist die erste Miss France mit kurzen Haaren.
- Viele werfen der Wahl deshalb vor, zu «woke» zu sein.
Die 20-jährige Ève Gilles ist seit Samstag offiziell die schönste Frau Frankreichs!
Gilles, die aus Dünkirchen stammt, konnte sich bei der Miss-Wahl gegen 30 andere Schönheiten durchsetzen. 7,5 Millionen Franzosen verfolgten live am TV, wie Gilles von ihrer Vorgängerin Indira Amipot (19) gekrönt wurde.
Das Jubeln dürfte ihr aber nach den Reaktionen auf ihren Sieg im Hals stecken bleiben. Auf Social Media erntet die Mathematik-Studentin einen regelrechten Shitstorm!
Grund: Ihre Kurzhaarfrisur und ihr androgynes Aussehen. Gilles ist die erste Miss Frankreich in der 103-jährigen Geschichte der Wahl, die nicht lange Haare hat.
Der Jury, die die Hälfte der Punkte verteilt, wird vorgeworfen, zu «woke» zu sein. Das Publikum wählte die 20-Jährige «nur» auf Platz drei.
Die Kritik: Gilles habe nur gewonnen, weil sie eben nicht dem traditionellen Bild einer Miss mit langen Haaren und Kurven entspricht. So wolle die Miss-Wahl vermeiden als oberflächlich und altmodisch abgestempelt zu werden.
Miss Frankreich zu «woke»?
Auf X (ehemals Twitter) wird die Wahl heftig kritisiert. «Miss France ist kein Schönheitswettbewerb mehr, sondern ein Woke-Wettbewerb, der auf Inklusivität basiert», wettert ein User.
Gilles würde der Gesellschaft «woke» Werte vermitteln, so ein zweiter. Sie sehe «nicht im Geringsten wie Miss France aus», lautet ein weiterer negativer Kommentar.
Dazu kommt, dass Ève während der Wahl immer wieder auf ihre kurzen Haare zu sprechen kam. Auch bei Fragen, die scheinbar nichts damit zu tun hatten. So erklärte sie, beim Thema Mobbing, dass sie für ihre Frisur gemobbt wurde.
Ein User giftet: «Selbst auf die Frage, was sie vom Krieg zwischen Israel und Palästina hält, würde sie auf ihre Frisur zu sprechen kommen.»
Schweiz hatte 2013 erste kurzhaarige Miss
Ève Gilles lässt sich von der Kritik nicht runterkriegen. Ihr Sieg am Samstag, sei ein Sieg für die «Vielfalt», so Gilles. «Niemand sollte dir vorschreiben, wer du bist. Jede Frau ist anders, wir sind alle einzigartig.»
Die Schweiz hatte übrigens bereits 2013 die erste Miss mit kurzen Haaren. Dominique Rinderknecht (heute 34) wurde mit Pixie-Cut zur schönsten des Landes gewählt.
Die letzte Miss-Schweiz-Wahl fand 2018 statt.