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Grammy Awards: Beyoncé knackt Rekord bei erster Pandemie-Gala

Keystone-SDA
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USA,

Die diesjährigen Grammy-Awards standen im Zeichen der Frauen: Unter anderem ist Beyoncé mit nunmehr 28 Auszeichnungen zur Grammy-Königin aufgestiegen.

Grammy Awards Beyoncé
Sängerin Beyoncé ist einmal mehr die grosse Favoritin bei den Grammy Awards. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nacht auf Montag wurden in den USA die Grammys verliehen.
  • Beyoncé krönte sich zur Königin des Musikpreises mit mittlerweile 28 Auszeichnungen.
  • Gleichzeitig boykottierte der aktuell erfolgreichste Künstler die Verleihung.

Mit der Rekordzahl von insgesamt 28 Auszeichnungen ist die US-Sängerin Beyoncé zur Königin der Grammys aufgestiegen. Die Sängerin feierte gleichzeitig den allerersten Preis für ihre neunjährige Tochter Blue Ivy.

63. Grammy Awards
14.03.2021, USA, Los Angeles: Beyoncé nimmt den Preis für die beste R&B-Performance für «Black Parade» bei den 63. Grammy Awards im Los Angeles Convention Center entgegen. - dpa

«Ich weiss, dass meine Tochter zuschaut. Blue – Glückwunsch», sagte Beyoncé bei der vierstündigen, live im Fernsehen übertragenen Gala in der Nacht zum Montag. «Ich bin so stolz auf dich. Ich bin so stolz, deine Mutter zu sein.»

Nächste Generation schon bereit

Blue Ivy Carter gewann gemeinsam mit ihrer Mutter in der Kategorie «Bestes Musikvideo» für «Brown Skin Girl». Beyoncé wurde ausserdem noch mit drei weiteren Grammys ausgezeichnet.

Sie hat damit nun mehr Preise als jede andere Frau in der Geschichte der Grammys eingeheimst. Eine Auszeichnung gewann die 39-Jährige in der Kategorie «Beste R&B-Performance» für «Black Parade». Beyoncé war mit neun Nominierungen als Favoritin in die Gala gegangen.

Music-Grammywatch-Songwriters
Beyoncé und ihre Tochter Blue Ivy Carter an einer Musical-Premiere 2019. - keystone

«Ich fühle mich so geehrt und bin so aufgeregt», sagte die Sängerin. Es sei eine «magische Nacht». Bislang hatte die US-Bluegrass-Sängerin Alison Krauss mit ihren 27 Grammys den Rekord bei den Frauen gehalten. Die insgesamt meisten Grammys, nämlich 31, hat der 1997 gestorbene ungarisch-britische Dirigent Georg Solti eingesammelt.

Frauen räumen ab

Auch alle anderen Preise in den Königskategorien gingen bei der diesjährigen Gala an Frauen: Taylor Swift gewann mit «Folklore» die Auszeichnung für das «Album des Jahres». Sie bedankte sich bei den Fans und bei ihrem Freund Joe Alwyn: «Ich hatte die beste Zeit dabei, mit dir in der Quarantäne Songs zu schreiben.» Es war bereits ihr dritter Sieg in dieser Kategorie.

Vorjahres-Abräumerin Billie Eilish bekam den Grammy für die «Aufnahme des Jahres» für «Everything I Wanted». Auch, wenn die Sängerin diese Auszeichnung eigentlich lieber bei der ebenfalls nominierten Rapperin Megan Thee Stallion gesehen hätte. «Megan, du verdienst ihn», sagte Eilish. «Du hattest ein unvergleichbares Jahr.»

63. Grammy Awards
Finneas (l) und Billie Eilish lachen im Presseraum während sie ihre Auszeichnungen für den besten Song, der für visuelle Medien geschrieben wurde, und für die Platte des Jahres bei den 63. jährlichen Grammy Awards im Los Angeles Convention Center in den Händen halten. - dpa

Die Rapperin gewann aber den Preis als «Beste neue Künstlerin». Sie heimste gleich noch zwei weitere für «Savage» ein – ihre Kooperation mit Beyoncé. «Wir haben wirklich ein höllisches Jahr hinter uns, aber wir haben es da durch geschafft», sagte die Musikerin.

Megan Thee Stallion
Megan Thee Stallion und Cardi B sorgten für ein Highlight bei den Grammys. - Keystone

Megan Thee Stallion sorgte dann noch für Wirbel: Sie tanzte gemeinsam mit Kollegin Cardi B leicht bekleidet rund um einen gigantischen Stöckelschuh und ein riesiges Bett herum.

harry styles
Harry Styles bekam den Award für die «Beste Pop-Performance». - Keystone

«Wow, wow, wow», kommentierte Moderator Trevor Noah. «Das ist Wahnsinn.» Viel Jubel bekam auch der Musiker Harry Styles. Er trat mit Federboa und nacktem Oberkörper auf und bekam später zudem den Preis für die «Beste Pop-Performance».

Corona allgegenwärtig

Die Live-Gala war stark von der Corona-Pandemie geprägt: Die Auftritte und Preisübergaben fanden auf unterschiedlichen Bühnen statt, zum Teil unter freiem Himmel. Im Publikum sassen nur sehr wenige geladene Gäste, hauptsächlich die Musikerinnen und Musiker und deren Begleitung.

Mehrere Preise wurden von Vertretern von Musik-Clubs aus verschiedenen US-Städten präsentiert, die teils seit Monaten nicht mehr öffnen können. Ausgiebiger als sonst wurde an die Stars aus der Musikbranche erinnert, die im vergangenen Jahr gestorben sind. Einige davon auch nach einer Infektion mit dem Virus.

Grammy Awards
Moderiert wurde die Gala von TV-Host Trevor Noah. - keystone

Die Musik habe während der Pandemie «unsere Leben berührt und unsere Seelen gerettet», sagte Moderator und Comedian Trevor Noah. «Wenn ihr schon lange nicht mehr auf einem Konzert wart, ich auch nicht. Aber wir bringen die Konzerte jetzt zu euch.» Die Grammys sollten die Menschen zusammenbringen, «wie es nur Musik kann – und Impfungen».

«Nach einem Jahr, in dem wir alle reingezoomt und ausgezoomt haben, ist es grossartig, hier zu sein. Es ist grossartig, überhaupt mal irgendwo zu sein», sagte der frühere Beatles-Sänger Ringo Starr, der einen Preis verlieh.

Proteste gegen Rassismus

Neben der Pandemie spielten auch die Proteste gegen Rassismus in den USA bei der Gala immer wieder eine Rolle.

«Diesen Kampf, den wir im Sommer 2020 in uns hatten? Lasst uns diese Energie beibehalten», forderte die Sängerin H.E.R.

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Die Sängerin H.E.R. bekam den Preis in der Kategorie «Song des Jahres». - Keystone

Sie hatte den Preis in der Kategorie «Song des Jahres» bekommen. Die Musikerin wurde für ihre als Reaktion auf die Proteste geschriebene Hymne «I Can't Breathe» ausgezeichnet.

Während eines Auftritts des Rappers Lil Baby wandte sich zudem die Aktivistin Tamika Mallory direkt an US-Präsident Joe Biden: «Präsident Biden, wir verlangen Gerechtigkeit.»

The Weeknd boykottierte Verleihung

Überschattet wurde die Gala von schon seit längerem anhaltenden Debatten über Transparenz und Diversität bei der Preisvergabe. Der kanadische Sänger The Weeknd hatte schon im Vorfeld angekündigt, die Grammys künftig zu boykottieren. Er gehört derzeit zu den erfolgreichsten Musikern, war aber nicht nominiert worden.

The weekend grammy awards
Der kanadische Rapper The Weeknd bei der Halbzeitshow des Super Bowls in Florida. - dpa-infocom GmbH

Auch der ebenfalls nicht nominierte Musiker Zayn Malik hatte die Grammys für mangelnde Transparenz und Diversität kritisiert.

Er trat während der Verleihung via Twitter nach: Die bisherigen Fortschritte reichten nicht aus. «Ich halte den Druck aufrecht», schrieb Malik. «Wir müssen sicherstellen, dass wir die kreative Qualität von allen ehren und feiern.»

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