Gustav Peter Wöhler: Spahn bringt Anerkennung für Schwule

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Deutschland,

Gustav Peter Wöhler findet es grossartig, dass Jens Spahn ganz offen mit seiner Homosexualtät umgeht. Das würde sehr vielen helfen, meint der Schauspieler.

Seit 2018 ist Gustav Peter Wöhler mit seinem langjährigen Partner Albert Wiederspiel verheiratet. Foto: Georg Wendt/dpa
Seit 2018 ist Gustav Peter Wöhler mit seinem langjährigen Partner Albert Wiederspiel verheiratet. Foto: Georg Wendt/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Dass mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ein offen homosexueller Politiker die Corona-Bekämpfung leitet, trägt nach Auffassung des Schauspielers Gustav Peter Wöhler zur Anerkennung von Schwulen und Lesben bei.

«Es ist wirklich eine gute Sache, dass Jens Spahn Gesundheitsminister ist», sagte Wöhler (64) der Deutschen Presse-Agentur.

«Immer wenn ein Mensch, der von sich selbst sagt 'Ich bin schwul', in eine herausragende Position kommt, bringt das eine Verbesserung mit sich», sagte Wöhler. Ein Beispiel dafür sei der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, dessen «Ich bin schwul und das ist auch gut so» deutschlandweit zum geflügelten Wort geworden sei. «Das trägt alles dazu bei, dass es eine Selbstverständlichkeit wird. Man sieht dann eben: Die sind genauso qualifiziert wie andere auch. Nicht besser und nicht schlechter, sondern wie alle anderen. Wir sind einfach so geboren.»

Wöhler sagte, er selbst und sein polnisch-jüdischer Mann Albert Wiederspiel könnten sich im täglichen Leben in Berlin und Hamburg völlig uneingeschränkt bewegen. «Mein Mann sagt immer, er ist Ausländer, Jude und schwul, und von all dem ist das Schwulsein das einfachste. Ich selbst kann auch nicht sagen, dass ich in irgendeiner Weise diskriminiert werde.»

Allerdings habe es sich ihm über Jahrzehnte hinweg eingeprägt, dass man vorsichtig sein müsse: «Wenn abends eine Jugendgruppe auf uns zukommt, dann gehen wir vielleicht nicht Hand in Hand.»

Wöhler war am Donnerstagabend in der Satireshow «Kroymann» zu sehen, in der mit Ausnahme von Annette Frier erstmals ausschliesslich queere Schauspieler und Schauspielerinnen mitwirkten. Höhepunkt der Show war ein gemeinsames Musikvideo mit dem Titel «Kurzsichtig», das sich auf ironisch-witzige Art mit dem Queersein beschäftigte.

Es sei wichtig, sich öffentlich zum Schwulsein zu bekennen, sagte Wöhler. Das gelte insbesondere für Prominente, denn dann stelle sich ein «Ach, der auch»-Effekt ein. «Meine Schwester war immer ein grosser Fan von Hape Kerkeling, und als sie hörte, dass er schwul ist, war es leichter für sie, mich in meinem Schwulsein zu akzeptieren.»

Der erste offen schwul lebende Künstler, den er selbst kennengelernt habe, sei der Kölner Autor und Regisseur Wally Bockmayer (1948-2014) gewesen. «Köln war ja immer so eine Hochburg des schwulen Lebens neben Berlin», sagte Wöhler. «Dirk Bach ist ein anderes Beispiel. Diese beiden sind schon in den 80er Jahren sehr offen damit umgegangen.»

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