Jamie Oliver demonstriert vor Londoner Regierungssitz
Übergewicht vor allem bei Kindern ist in Grossbritannien ein riesiges Problem. Die Regierung will helfen, dagegen etwas zu tun. Aber wann?
Das Wichtigste in Kürze
- Der britische Starkoch Jamie Oliver organisierte am Freitag eine Demonstration in London.
- Dort protestierte er gegen die Aufschiebung einer Anti-Übergewichts-Strategie.
- Übergewicht ist in Grossbritannien vor allem bei Kindern ein Riesenproblem.
Mit einer Portion einer bekannten Süssspeise hat der britische Starkoch Jamie Oliver vor der Downing Street protestiert. Er stellt sich damit gegen die Aufschiebung einer Anti-Übergewichts-Strategie der Regierung.
Premierminister Boris Johnson müsse sein Versprechen halten und Werbung für Fast Food beenden, forderte der 46-Jährige am Freitag bei Twitter. Der Nachrichtenagentur PA sagte Oliver: «Wir müssen die Gesundheit der Kinder an erste Stelle setzen.»
Here at our #EtonMess peaceful demonstration @10DowningStreet in London calling for @BorisJohnson to keep his promise to end junk food advertising to kids and put more promotions on essential foods!! pic.twitter.com/jcHqT1pAhw
— Jamie Oliver (@jamieoliver) May 20, 2022
Trotz heftigen Regens unterstützten etwa 100 Menschen den Koch bei dem Protest vor dem Regierungssitz. Auf Schildern forderten sie «Kindergesundheit an erste Stelle» und kritisierten: «What an Eton Mess» - wörtlich: Was für ein Eton-Schlamassel.
Bei der Süssspeise Eton Mess handelt es sich um eine von der britischen Oberschicht geliebte Kreation aus Erdbeeren und Sahne. Oliver betonte, das Dessert sei «an dem privilegierten Ort erfunden» worden, wo der Premier zur Schule gegangen ist.
Regierung verschob Werbe-Verbot
Die britische Regierung wollte ursprünglich Rabatt-Angebote sowie Fernsehwerbung für ungesunde Lebensmittel von Oktober an verbieten. Mit Blick auf steigende Lebensmittelpreise verschob sie dieses Vorhaben nun jedoch um ein Jahr. Übergewicht gilt als weit verbreitetes Problem in der britischen Gesellschaft und grosse Belastung des Gesundheitssystems.
Oliver lobte den Einzelhandelsriesen Tesco, der trotz der Kehrtwende der Regierung bereits von Oktober an Rabattaktionen bei Süssigkeiten beenden will.