Jane Campion entschuldigt sich für Äusserung über Williams-Schwestern
Jane Campion entschuldigt sich bei Serena und Venus Williams für eine unbedachte Äusserung bei den Critics Choice Awards. Die «The Power of the Dog»-Regisseurin hatte gesagt, dass die Tennisspielerinnen sich nie gegen Männer durchsetzen mussten - im Gegensatz zu ihr.
Jane Campion (67) entschuldigt sich für eine «unbedachte Äusserung» gegenüber Venus (41) und Serena Williams (40) bei den Critics Choice Awards. «Ich hatte nicht die Absicht, diese beiden legendären schwarzen Frauen und Weltklasse-Athleten zu entwerten», schrieb die Regisseurin in einem unter anderem von «Deadline» verbreiteten Statement.
Was war passiert? Am Sonntag nahm Jane Campion den Critics Choice Award als beste Regisseurin entgegen, für ihre Inszenierung von «The Power of the Dog». Sie gewann auch für das Drehbuch des Westerns.
In ihrer Dankesrede sprach die Neuseeländerin Serena und Venus Williams an. Die Tennisspielerinnen sassen im Publikum, um «King Richard» zu unterstützen, ein Biopic über ihren Vater und Trainer Richard Williams (80). Will Smith gewann den Critics Choice Award als bester Hauptdarsteller für den Film.
«Ihr spielt nicht gegen die Jungs, wie ich es tun musste»
«Serena und Venus, ihr seid einfach grossartig», sagte Campion. «Aber ihr spielt nicht gegen die Jungs, wie ich es tun muss». Die Regisseurin spielte damit auf ihre Schwierigkeiten in einer männlich dominierten Branche an. Campion ist die erste Frau, die zweimal für einen Regie-Oscar nominiert wurde: Aktuell für «The Power of the Dog» und 1993 für «Das Piano».
In den sozialen Medien regte sich im Anschluss an die Verleihung Kritik an Campions Rede. Sie habe nicht bedacht, welche Hürden die Williams Schwestern als schwarze Frauen im «weissen Sport» Tennis überwinden mussten.
Nun entschuldigte sich die Regisseurin also. «Tatsache ist, dass die Williams-Schwestern auf dem Platz (und ausserhalb) gegen Männer angetreten sind und beide die Messlatte höher gelegt und Türen geöffnet haben für das, was für Frauen in dieser Welt möglich ist.» Auf den in vielen Kritiken genannten Rassismusaspekt ging sie jedoch nicht ein.