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Jubiläums-«Tatort»: Du allein

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Deutschland,

In ihrem 25. Fall haben es die beiden Stuttgarter «Tatort»-Kommissare Lannert und Bootz mit einem Heckenschützen zu tun, der seine Opfer anscheinend wahllos ins Visier nimmt. Oder gibt es doch eine Verbindung?

Im Fadenkreuz: Als Elisabeth Vogel nichtsahnend nach Hause kommt, wird sie ohne Vorwarnung erschossen. Foto: Benoit Linder/SWR/ARD/dpa
Im Fadenkreuz: Als Elisabeth Vogel nichtsahnend nach Hause kommt, wird sie ohne Vorwarnung erschossen. Foto: Benoit Linder/SWR/ARD/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Fadenkreuz aus dem «Tatort»-Vorspann ist TV-Kult.

Für den neuen Fall der Stuttgarter TV-Kommissare zieht es sich sogar über den Vorspann hinaus in die ersten Szenen der Folge hinein.

Ein Heckenschütze scheint die Stadt ins Visier genommen zu haben - seine Taten kündigt er dem Mordkommissariat sogar in nummerierten Schreiben an.

Das erste Opfer, eine Frau, stirbt vor der Haustüre, ein gezielter Schuss vom Dach eines Hochhauses aus. Der zweite Tote: ein Jogger, der mitten in den Weinbergen niedergestreckt wird. Zwei anscheinend wahllos ermordete Menschen, keine einzige Spur, keine Verdächtigen. Ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt. Ein Rennen auch, dass aus «Du allein» einen spannenden und durchdachten, kompakten «Tatort» macht - «Du allein» läuft an diesem Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten.

«1» steht auf dem Papierbogen, der an «Die Ermittler im heutigen Mordfall» adressiert ist - noch bevor der erste tödliche Schuss fällt. Als die raffiniert eingefädelte Übergabe eines geforderten Millionenbetrags scheitert, stirbt der Jogger. Der Druck auf Polizei und Staatsanwaltschaft nimmt zu. Am zweiten Tatort finden die seit mittlerweile 25 Fällen eingespielten Kommissare Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) eine erste Spur: roter Nagellack. Könnte eine Frau die Todesschüsse abgegeben haben? Und gibt es ein Muster?

Das sommerliche Stuttgart von oben, die Blicke hinunter auf die Menschenmassen am Schlossplatz, die Blicke hinauf in die Höhe der Bürobauten: In ihrem Krimi-Debüt inszeniert die Regisseurin Friederike Jehn die baden-württembergische Landeshauptstadt als Paradies für Heckenschützen. «Stuttgart eignet sich durch die Kessellage hervorragend als Revier für einen Sniper, wenn man das so sagen kann», sagt Jehn im ARD-Programmheft. «Wenn ein Sniper Dich hier kriegen will, kriegt er Dich. Die absolute Unberechenbarkeit. Das war das Gefühl, was wir erzeugen wollten.»

Aber der Autor Wolfgang Strauch hat mehr geschrieben als nur einen einzigen «Tatort», ihm ist das Rennen der Ermittler gegen den unbekannten Heckenschützen zu wenig. Deshalb verbindet er genau genommen gleich zwei Fälle miteinander: Denn als Lannert und Klare das Leben der scheinbaren Zufallsopfer minuziös durchleuchten, stossen sie auf ein Drama, das in ähnlicher Form und fernab der Drehbücher vor vier Jahren bundesweit Entsetzen ausgelöst hat. «Mir war es sehr wichtig, hinter dem Monströsen der Tat das Menschliche spürbar zu machen», erklärt die Regisseurin.

Vergleichsweise früh geben Strauch und Jehn dem Menschen am Gewehr ein Gesicht. Viel spannender ist eh das Motiv, das den Zuschauer auch mit einer Gewissensfrage zurücklässt. Die Wahl-Münchnerin Katja Bürkle, in Stuttgart auf heimischem Terrain unterwegs, sowie Karl Markovics («Kommissar Rex», «Die Fälscher») stechen aus dem starken Ensemble heraus.

Für das Stuttgarter Duo Müller/Klare ist es der 25. gemeinsame Fall, für Carolina Vera in der Rolle der unterkühlten Staatsanwältin zugleich der letzte. «Ich habe Emilia Alvarez zwölf Jahre lang gern gespielt», sagt sie der dpa. «Nun ist für mich der Zeitpunkt gekommen, diese Figur nach vielen erfolgreichen Filmen loszulassen.»

Für Bootz, der in seinem Jubiläumsfall emotionaler unterwegs ist als bislang, und für den stets zurückgenommenen und analytisch auftretenden Lannert ist mit dem neuesten Fall dagegen noch keineswegs Schluss: «25 ist eine beeindruckende Zahl und auch ein Synonym für Jubiläen», sagt der TV-Kommissar Richy Müller. «Auf die nächsten 25.» Und auch Klare hat noch Lust: «Im Grossen und Ganzen hoffe ich auch, dass wir Euch noch mindestens 25 weitere spannende Tatorte aus Stuttgart präsentieren werden!», verspricht er im Programmheft.

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