Jude Law wird 50: Endlich kein Sex-Symbol mehr?
Am 29. Dezember feiert Jude Law seinen 50. Geburtstag und scheint froh darüber zu sein, seinen Ruf als Herzensbrecher mit fortschreitendem Alter loszuwerden.
Das Wichtigste in Kürze
- Jude Law feiert am 29. Dezember seinen fünfzigsten Geburtstag.
- Der britische Schauspieler kann auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken.
Unumstritten ist Schauspieler Jude Law (50) heute wie damals ein attraktiver Mann. Doch scheint er im Laufe der Jahre den Ruf des Sex-Symbols, Frauenschwarms und Herzensbrechers immer weiter abgelegt zu haben.
Der Brite feiert am 29. Dezember seinen 50. Geburtstag – und soll seinem schwindenden Womanizer-Image nicht hinterhertrauern.
«Ehrlich gesagt, bin ich ganz froh darüber, dass ich nicht mehr 25 bin. Die Zeiten als Poster-Boy und 'Sexiest Man Alive' habe ich – Gott sei Dank – nun hinter mir», sagte der Brite 2013 im Interview mit dem «Playboy».
Nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass Laws Lebensstil und Filmrollen aus besagter Zeit seinen Ruf langfristig geprägt hatten.
Jude Law: Durchbruch mit Anfang 20
Mit Anfang 20 feierte der im Südwesten Londons geborene Sohn zweier Lehrer seinen Durchbruch in Hollywood. Schon früh zog es David Jude Heyworth Law, von seinen Eltern nur Jude genannt, zur Schauspielerei. Mit 15 Jahren tastete er sich im Londoner National Youth Music Theatre erstmals an seine Traumkarriere heran.
Wenige Jahre später, 1994, konnte er mit seiner Performance im West-End-Stück «Les Parents terribles» erstmals Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Unter dem neuen Titel «Indiscretions» schaffte Law es mit dem Stück 1995 auf den Broadway. Seine Leistung wurde mit einer Nominierung für einen Tony sowie einer Auszeichnung mit dem World Theatre Award entlohnt. Zu diesem Zeitpunkt war er gerade einmal 23 Jahre alt.
In der Zwischenzeit konnte Law ebenfalls Erfahrung vor der Kamera sammeln. Nach Auftritten in Fernsehfilmen und -serien erhielt er 1994 seine erste grosse Filmrolle im Independent-Film «Shopping».
Am Set lernte er Sadie Frost (57) kennen. Für Law verliess sie angeblich ihren damaligen Ehemann, Musiker Gary Kemp (63), mit dem sie zuvor neun Jahre zusammen gewesen war.
1996 kam Laws und Frosts erster gemeinsamer Sohn, Rafferty, zur Welt. Ein Jahr später heiratete das Paar. Zwei weitere Kinder folgten: Tochter Iris im Jahr 2000 und Sohn Rudy 2002.
Zwischen Hollywood-Karriere und wilden Londoner Partys
Derweil nahm die Schauspielkarriere des Briten weiter Fahrt auf. Nachdem er 1997 für sein Schauspiel im Film «Wilde» gelobt und als heisser Newcomer gewertet wurde, brachte ihm 1999 «Der talentierte Mr. Ripley» den Durchbruch als gefeierter Jungstar.
Wie auch schon in den Filmen «Die Weisheit der Krokodile» (1998) oder «Mitternacht im Garten von Gut und Böse» (1997) zeichnete auch seine Figur in «Der talentierte Mr. Ripley» gutes Aussehen, Charme und Qualitäten eines Verführers aus.
Zeitgleich festigte sich durch die Parallelen seiner Rollen und den Schlagzeilen aus seinem Privatleben Laws Ruf als Womanizer und Herzensbrecher. Zusammen mit Ehefrau Sadie Frost bewegte er sich in einer Gruppe einflussreicher Stars mit Wohnsitz im Norden Londons.
Jude Law wurde «Sexiest Man Alive»
Das Ehepaar galt als Mittelpunkt der Clique bestehend aus Promis wie Supermodel Kate Moss (48), den Oasis-Brüdern Liam (50) und Noel Gallagher (55) sowie Schauspielkolleginnen Sienna Miller (41) und Gwyneth Paltrow (50). Die britische Presse taufte die Gruppe «Primrose Hill set», benannt nach einem beliebten Park im Londoner Stadtteil Camden. Immer wieder machten angebliche wilde Partynächte Schlagzeilen.
Anfang der 2000er Jahre brach die Gruppe mit der Scheidung von Jude Law und Frost auseinander. Zeitgleich feierte Law mit Filmen wie «A.I. – Künstliche Intelligenz» (2001), «Unterwegs nach Cold Mountain» (2003) und «Alfie» (2004) weitere Erfolge.
Für zweiteren erhielt er eine BAFTA-, eine Golden Globe- und eine Oscar-Nominierung. Aber auch abseits der Kinoleinwand sorgte er weiter für Aufsehen. 2004 wurde er von «People» zum «Sexiest Man Alive» gekürt.
Im gleichen Jahr verlobte er sich mit Kollegin Sienna Miller, mit der er zuvor für «Alfie» gemeinsam vor der Kamera stand. Das Traumpaar der 2000er Jahre wurde kurze Zeit später Opfer eines weiteren Skandals.
Verhängnisvolle Affäre mit der Nanny
Im Juli 2005 machte Jude Law mit einer Affäre zu einer Nanny Schlagzeilen. Später veröffentlichte diese Tagebucheinträge über ihre Liaison mit Law.
Es folgte eine öffentliche Entschuldigung des Briten an seine Verlobte sowie seine Familie. Ein Jahr später zerbrach die Liebe zwischen Law und Miller. Doch der Fremdgeh-Skandal verfolgte Law noch Jahre später.
In den darauffolgenden Jahren überschatteten Schlagzeilen aus seinem Privatleben nahezu all seine Rollen in Filmen wie «Liebe braucht keine Ferien» (2006), «My Blueberry Nights» (2007) oder «1 Mord für 2» (2007). Für den Briten war dies keine leichte Zeit, sagte er später.
2012 erklärte Jude Law in einem Interview, dass er sein Image als «Womanizer» nicht nachvollziehen könne. «Ich war die meiste Zeit meines Lebens in festen Langzeit-Beziehungen und ich bin eine treue Seele. Deswegen passen Bezeichnungen wie 'Womanizer' und 'Sexsymbol' nicht wirklich zu mir. Das zeigt nur, dass mich die Menschen überhaupt nicht verstehen», beklagte er damals.
Von der Leinwand auf die Bühne
Stattdessen wollte er beweisen, dass er ein talentierter Schauspieler sei und seinen Ruhm nicht aufgrund seines Aussehens oder seiner Beziehungen genoss. Dies war wohl auch einer der Gründe, warum er sich 2009 wieder der Theaterbühne zuwandte. So trat er unter anderem in London in Shakespeares «Hamlet» auf.
Auch seine Leinwandrollen entsprachen immer seltener denen des charmanten Schönlings. So bewies er als Dr. Watson an der Seite von Robert Downey Jr. (57) in der «Sherlock Holmes»-Reihe (seit 2009), als Alexei Karenin in «Anna Karenina» (2012) oder als der derbe Dom Hemingway im gleichnamigen Film (2013) seine schauspielerische Bandbreite.
Das Ende skandalöser Schlagzeilen
Die Negativschlagzeilen über Jude Law wurden über die Jahre ebenfalls weniger. Der Grund: 2010 erhielt er einen Anruf von Scotland Yard. Es wurden Notizen eines Spitzels gefunden, der den Schauspieler über Monate ausspioniert hatte und Informationen wie seine Kreditkartennummer sowie Telefonnummern von Freunden und Familie besass.
Die Person hatte für die englische Klatschzeitung «News of the World» gearbeitet. Ein Gerichtsverfahren Laws gegen den Verlag der Zeitung endete 2014 mit einer öffentlichen Entschuldigung, 130.000 Pfund Schadensersatz und der erschreckenden Erkenntnis, dass es sich bei dem «Maulwurf» um ein Familienmitglied Laws gehandelt hatte.
«Ich hatte das Gefühl, dass es bei der ganzen Sache darum ging, mir etwas Privatsphäre zu sichern und wiederzuerlangen.» Dies sagte Law später über den Prozess im Interview mit «The Telegraph». «Und für mich fühlt es sich auf jeden Fall so an, in Hinsicht auf mein eigenes Leben, dass das Schlimmste vorüber ist.»
Beweis dafür ist Jude Laws heutiges Leben. 2019 heiratete er die Wirtschaftspsychologin Phillipa Coan. Kurze Zeit später kam die erste gemeinsame Tochter zur Welt – und das ohne grosse Schlagzeilen und Medienrummel.
Jude Law glücklich über Veränderungen
Der Schauspieler gab die Geburt beiläufig im Gespräch mit Talk-Show-Host Jimmy Fallon (48) im September 2020 bekannt. Für Law ist es das sechste Kind von vier Frauen.
Als Schauspieler muss Jude Law mit 50 Jahren sein Talent längst nicht mehr beweisen. Schon seit Jahren ist er nicht mehr in den Charakteren schöner Verführer zu sehen. Stattdessen widmet er sich in seinen aktuellen Kinorollen als Albus Dumbledore in der «Phantastische Tierwesen»-Reihe oder als Captain Hook im kommenden Disneyfilm «Peter Pan & Wendy» Charakteren, die diesem Schema so gar nicht mehr entsprechen.
Jude Law ist über diese Veränderung glücklich. Das Image des «It-Boys» oder des «Hollywood-Hot-Shots» habe er heute erfolgreich abgelegt, sagt er. «Ich weiss nicht, ob es mein eigenes Gefängnis war oder, ob mir die Filmindustrie dieses auferlegt hatte. Aber in den letzten Jahren habe ich gewiss Freiheit gefühlt, was sehr erfüllend ist.»