Juli-Sängerin: Kerzen und Yoga helfen nicht in Krisen
Sinn und Trotz findet Eva Briegel vor allem in der Begegnung mit Leuten und im Helfen. Kerzen anmachen helfe nicht weiter – im Gegenteil, so die Sängerin.
In schweren Zeiten helfen nach Ansicht der Sängerin der Band Juli, Eva Briegel, vor allem andere Menschen.
«Ich finde Sinn und Trotz in der Begegnung mit Leuten und im Helfen. Nicht im Kerzen anmachen oder Journal schreiben. Das macht mich total irre», sagte die 44 Jahre alte Musikerin im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Juli komme aus einer Zeit, in der es keinen überzogenen Trend rund um die eigene mentale Gesundheit gegeben habe.
Nach neun Jahren veröffentlicht die Band am 28. April ein neues Album – und findet sich in einer Welt wieder, die anders tickt als früher. «Dieses überzogene Self-Care-Ding mag ich eigentlich gar nicht», sagte Briegel. Ein gesundes Bewusstsein dafür, sich davon frei zu machen, was andere von einem erwarten, sei auch nach all den Jahren ein typischen Thema in den Liedern der Band. Zwischen 2004 und 2014 veröffentlichte die Band insgesamt vier Alben. Als Auskopplungen konnten Fans schon vor der Album-Veröffentlichung in viele Songs von «Der Sommer ist vorbei» reinhören.
Neues Album nach neun Jahren
In neuen und alten Liedern gehe es oft um Aufbruch, Nostalgie, sich gegen Zwänge wehren und das Zurückholen in den Moment, beschrieb Briegel, die in Giessen unter anderem Psychologie studiert hat. So seien schwere Zeiten nicht mit Yoga oder basischer Ernährung zu bewältigen, sagte die Sängerin: «Grosse Krisen lassen sich nur mit ein bisschen mehr Gemeinsinn überwinden.» Wichtig sei, mit anderen im Gespräch zu bleiben – auch, wenn diese anderer Meinung sind.