Jury spricht Ex-Filmmogul Weinstein wegen Sexualverbrechen schuldig
Harvey Weinstein ist verurteilt. Die Jury in New York befand den Ex-Filmmogul wegen Sexualverbrechen für schuldig. Allerdings nicht in allen Anklagepunkten.
Das Wichtigste in Kürze
- Harvey Weinstein ist wegen Sexualverbrechen schuldig gesprochen worden.
- Das teilten die Geschworenen am Montag dem Obersten New Yorker Gericht mit.
Im Vergewaltigungsprozess gegen Harvey Weinstein hat die Jury den ehemaligen Hollywood-Mogul wegen Sexualverbrechen schuldig gesprochen. Das teilten die Geschworenen am Montag dem Obersten New Yorker Gericht nach tagelangen Beratungen mit.
Der frühere Hollywood-Produzent ist der Vergewaltigung und schweren sexueller Nötigung schuldig gesprochen worden.
In zwei Anklagepunkten wegen wiederholter sexueller Angriffe wurde der 67-Jährige dagegen freigesprochen.
Verkündung des Strafmasses am 11. März
Harvey Weinstein kann mit fünf bis 29 Jahren rechnen. Er muss bis zur Verkündung des Strafmasses am 11. März in Haft.
Das ordnete der New Yorker Richter James Burke am Montag an. Er lehnte einen Antrag von Weinsteins Anwälten ab, den einstigen Hollywood-Mogul wegen gesundheitlicher Probleme gegen Kaution auf freiem Fuss zu lassen. Weinstein soll aber in einer Krankenstation untergebracht werden.
Prozess als Meilenstein der MeToo-Ära
Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen. In dem aufsehenerregenden New Yorker Prozess geht es seit Januar aber vor allem um zwei Vorwürfe: Weinstein soll 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oral-Sex gezwungen und die heutige Friseurin Jessica Mann 2013 vergewaltigt haben.
Der Prozess gilt als Meilenstein der MeToo-Ära, die von dem Fall ausgelöst wurde. Weinstein hat nun die Möglichkeit, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen. Einer seiner Anwälte hatte das gegenüber der Deutschen Presse-Agentur für den Fall einer Verurteilung bereits angekündigt.
Auch in Los Angeles angeklagt
Die Jury-Beratungen zogen sich über Tage hin. Nachrichten ans Gericht liessen dabei den Schluss zu, dass die Jury sich zwischenzeitlich in mehreren Anklagepunkten nicht einig war.
Die juristischen Kämpfe sind für Weinstein auch abseits des New Yorker Verfahrens nicht zu Ende. In Los Angeles wurde er ebenfalls wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung angeklagt. Auch dort könnte es zu einem Prozess kommen.