Kampf für Gerechtigkeit: Alternative Nobelpreise verliehen
Aktivistinnen und Organisationen aus vier Weltregionen erhalten den Right Livelihood Award.
Aktivistinnen und Organisationen aus vier Weltregionen sind für ihren gewaltfreien Einsatz für Gerechtigkeit und Wahrheit mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet worden.
Die als Alternative Nobelpreise bekannten Auszeichnungen gingen dieses Jahr an die indigene Aktivistin Joan Carling von den Philippinen sowie den palästinensische Menschenrechtsaktivisten Issa Amro und seine Aktivistengruppe Youth Against Settlements. Zudem an die Umweltaktivistin Anabela Lemos und ihre Organisation Justica Ambiental aus Mosambik sowie das britische Forschungsprojekt Forensic Architecture.
Indigene Völker unter konstanter Bedrohung
Bei der Verkündung der Preisträger im Oktober sagte der Direktor der Right-Livelihood-Stiftung, Ole von Uexküll: «Angesichts von Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung in der Welt zeigen die diesjährigen Preisträger Wege hin zu einer gerechten, friedlichen und nachhaltigen Zukunft. Ihr Engagement sollte uns alle inspirieren, mutiger zu sein.»
Die Preisträgerinnen Joan Carling, die seit mehr als 30 Jahren für die Rechte indigener Völker auf den Philippinen, in Asien und darüber hinaus kämpft. Sie sagte in Stockholm: «Seit Jahrhunderten kümmern sich indigene Völker um unser Land, unsere Gewässer und Bodenschätze und greifen dabei auf Weisheiten, Wissen und Werte zurück, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.»
«Trotzdem stehen unsere Gebiete und unsere Leben heute unter konstanter Bedrohung – durch Landnahme und Gewalt, durch Umweltzerstörung und Kriminalisierung.» Die Träger des Right Livelihood Awards werden alljährlich kurz vor den Nobelpreisträgern geehrt, die am Dienstag in Stockholm und Oslo ihre Preise erhalten werden.
Der «Alternative Nobelpreis»
Über die Jahre hat sich der Beiname «Alternativer Nobelpreis» für den Award eingebürgert. Auch wenn die Auszeichnung in kritischer Distanz zu den eigentlichen Nobelpreisen steht. Die Awards werden seit 1980 vergeben.
Zu den bekanntesten Preisträgern zählen die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, US-Whistleblower Edward Snowden und die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg erhalten.
Meistens geht der Preis jedoch an Menschen und Organisationen, die sich fernab der internationalen Öffentlichkeit für eine gerechtere, friedlichere und nachhaltigere Welt einsetzen. Die Auszeichnung ist unter anderem mit lebenslanger Unterstützung durch die Right-Livelihood-Stiftung verbunden, die bisher fast 200 Preisträger aus 77 Ländern geehrt hat.