Kampf gegen Kinderarbeit stockt
Der Kampf gegen Kinderarbeit stagniert: Noch heute werden über 150 Millionen Kinder weltweit zur Arbeit gezwungen. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) fordert nun eine stärkere internationale Kooperation.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat ihr Ziel bei der Abschaffung schwerer Kinderarbeit nicht erreicht.
- Deshalb verabschiedeten Vertreter aus mehr als 190 Ländern eine Erklärung, die den Kampf gegen Kinderarbeit intensivieren soll.
- Neusten Angaben zufolge sollen weltweit 152 Millionen Kinder zur Arbeit gezwungen werden.
Vertreter aus 193 Ländern haben sich in Buenos Aires zu einer Intensivierung des Kampfes gegen Kinderarbeit verpflichtet. Die am Donnerstag (Ortszeit) verabschiedete Abschlusserklärung der vierten Weltkonferenz zur nachhaltigen Beseitigung der Kinderarbeit bedauerte, dass das für 2016 angesetzte Ziel der Abschaffung der schwersten Formen der Kinderarbeit nicht erreicht worden sei. Deshalb sei eine stärkere internationale Kooperation erforderlich, um das von der UNO angestrebte Ziel der Beseitigung der Kinderarbeit bis 2025 zu erreichen.
Mehr afrikanische Kinder werkeln
Nach
Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten weltweit 152
Millionen Mädchen und Jungen. Mehr als 70 Prozent der Kinderarbeit finden in
der Landwirtschaft statt, 42 Prozent unter gefährlichen Bedingungen.
Die
beispiellose Migrationswelle der vergangenen Jahre und die Ausbreitung der
Krisenherde hätten ausserdem die Anzahl der Kinderarbeit ausgesetzten Mädchen
und Jungen vielerorts vervielfacht. Entgegen der allgemeinen Tendenz sei die Anzahl der arbeitenden Kinder
in Afrika
gestiegen.
«Die
Zahlen zeigen, dass wir in den letzten vier Jahren nicht mehr so viel
Fortschritte gemacht haben wie in den ersten 20 Jahren der Kampagne gegen die
Kinderarbeit», sagte ILO-Experte Thomas Wissing der Deutschen Presse-Agentur.
«Es geht noch vorwärts, aber nicht so schnell wie in der Vergangenheit.»