Kämpfer auch im echten Leben: Michael J. Fox wird 60
Sein halbes Leben kämpft Michael J. Fox nun schon gegen Parkinson. Doch der ewige Optimist kann selbst seiner schweren Erkrankung noch etwas Gutes abgewinnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit 30 Jahren ringt Michael J. Fox mit Parkinson.
Die Krankheit schränkte die Schauspielkarriere des «Zurück in die Zukunft»-Stars stark ein - doch sie konnte den ewigen Optimisten und Kämpfer nicht brechen.
In seinem im vergangenen Herbst erschienenen Buch «No Time Like the Future» (etwa: Keine Zeit wie die Zukunft) kann er selbst der Nervenerkrankung etwas Positives abgewinnen: Ein «Geschenk» sei es gewesen, dass sie ihn gebremst habe, erklärt Fox darin. «Ich nehme mir Zeit. Die Zeit nimmt nicht mich.» Am Mittwoch (9. Juni) wird Fox 60 Jahre alt.
Es war vor 15 Jahren, als Fox sich in einem nur 30 Sekunden langen Werbespot vorwagte, seiner seit 1998 öffentlich bekannten Krankheit ein Gesicht gab und sich für den verstärkten Kampf gegen Parkinson stark machte. Das jungenhafte Gesicht war verzerrt, sein Körper von heftigen Zuckungen geschüttelt. Fox weiss seit 1991 von seiner unheilbaren Krankheit.
Als sein Zittern mit dem Filmen nicht mehr zu vereinbaren war, sattelte er um und verschrieb sich dem Kampf gegen die Krankheit. Über die eigene Parkinson-Stiftung sammelte Fox laut US-Medien Hunderte von Millionen Dollar. Sein persönlicher Einsatz war den Nobelpreis-Juroren des Karolinska-Instituts in Schweden 2010 die medizinische Ehrendoktorwürde wert.
Lange her fühlen sich die Zeiten an, in denen Fox in Hollywood von Erfolg zu Erfolg eilte. 2002 wurde ihm ein Stern auf dem «Walk of Fame» verliehen. 2010 wurde der gebürtige Kanadier für seine Autobiografie «Always Looking Up» (etwa: Blick immer nach oben) in der Kategorie Bestes Hörbuch mit einem Grammy ausgezeichnet. Auch die «Goldene Kamera» bekam er.
Seine Karriere begann mit dem Fernsehfilm «Leo and Me», in dem Michael Fox als damals 15-jähriger Teenager dank seiner Körpergrösse von nur 1,62 Metern und dem jungenhaften Aussehen die Rolle eines Zehnjährigen spielte. Zum Liebling des amerikanischen TV-Publikums wurde er durch die Komödie «Jede Menge Familie», die in mehr als 150 Folgen auf den Sender ging. In der vorletzten Folge wurde ihm die Schauspielerin Tracy Pollan an die Seite gestellt. Sie wurde seine Frau. Das Paar lebt meist in Manhattan und hat vier Kinder.
Der Sprung zum Kinostar gelang Fox mit der von Steven Spielberg produzierten Science-Fiction-Trilogie «Zurück in die Zukunft». Schon der erste Teil, in dem Fox alias Marty McFly auch sein Talent als Gitarrist und Skateboard-Fahrer unter Beweis stellt, wurde zu einem der kommerziell erfolgreichsten Filme. Glück hatte er auch mit «The Secret of My Success» (deutscher Titel: «Das Geheimnis meines Erfolges»), in dem er sich vom Botenjungen zum Chef hocharbeitet.
In «Bright Lights, Big City» (dt.: «Die grellen Lichter der Grossstadt») scheitert Fox als koksender Yuppie, in dem Vietnam-Film «Casualties of War» (dt.: «Die Verdammten des Krieges») ist er der Anti-Held. 1996 kehrt Fox zum Fernsehen zurück und macht mit der Serie «Chaos City» (Originaltitel «Spin City») von sich reden. Doch Parkinson forderte seinen Tribut: Im Mai 2000 kann der 39-jährige Star die Symptome nicht länger unterdrücken und kündigt mit grossem Bedauern den Rücktritt von seiner Rolle und das Ende der Schauspielerei an.
Trotzdem tauchte er danach immer wieder in TV- und Filmproduktionen auf. In seinem neuen Buch aber kündigt Fox einen «zweiten Ruhestand» an, weil seine Fähigkeit zu Sprechen nachlasse: «Es gibt für alles eine Zeit, und meine Zeit, einen zwölfstündigen Arbeitstag einzulegen und sieben Seiten Dialog auswendig zu lernen, liegt hinter mir.»