König Felipe wurde vor Valencia-Besuch und Schlamm-Attacke gewarnt
Das Wichtigste in Kürze
- Der Besuch des spanischen Königspaares in Valencia endete mit Protesten und Schlammwürfen.
- Beamte sprechen von einem «Fehler» und davon, dass die Vorfälle «absehbar» waren.
- Die Regierung macht rechtsextreme Gruppen für die Attacken verantwortlich.
Der Besuch des spanischen Königspaares und des Premierministers in der überschwemmten Region Valencia ging am Sonntag mächtig in die Hose. König Felipe, Königin Letizia und Pedro Sánchez wurden bei ihrer Ankunft beschimpft sowie mit Schlamm und Gegenständen beworfen.
Es waren geschichtsträchtige Szenen, die offenbar bei den spanischen Sicherheitsbehörden kaum für Überraschung gesorgt haben. Wie die spanische Zeitung «EL PAÍS» berichtet, meinte nämlich eine entsprechende Quelle, der Vorfall sei «vorhersehbar» gewesen. Insbesondere aufgrund der Anwesenheit des Premierministers, eines Sozialisten (PSOE).
Weiter bezeichnete ein hoher Sicherheitsbeamter den Besuch am Sonntag ohne Umschweife als «Fehler». In Stellungnahmen gegenüber dem Fernsehsender «La Sexta» meinte auch Spaniens Verkehrsminister, dass es «vielleicht nicht der günstigste Moment» für einen Besuch gewesen sei.
Óscar Puente sprach auch davon, dass «die Gemüter sehr erhitzt waren». Gleichzeitig verurteilte er jedoch die Aktionen rechtsextremer Gruppen, «die die Empörung der Bürger ausnutzen wollten». Zunächst wurde angenommen, dass die Schlamm-Attacke von verärgerten Betroffenen ausging – mittlerweile stehen aber rechtsextreme Gruppen unter Verdacht.
Behörden arbeiten an Identifizierung der krawallmacher
Wie die spanische Zeitung «EL PAÍS» berichtet, kam es zum Besuch offenbar auf Eigeninitiative von Felipe. Regierungsquellen zufolge war es dem König wichtig, die Bewohner zwei der am schlimmsten betroffenen Orte, Paiporta und Chiva, persönlich gegenüberzustehen.
Kannst du die Wut der Menschen im spanischen Katastrophengebiet verstehen?
Während des Besuchs versuchte Felipe, die Menschen zu beruhigen, verteidigte die Reaktion der Regierung und warnte vor Falschmeldungen in den Sozialen Medien. «Achten Sie nicht auf alles, was veröffentlicht wird, denn es herrscht eine grosse Informationsvergiftung», sagte er. «Es gibt viele Leute, die daran interessiert sind, Chaos zu stiften.» Später zeigte er Verständnis für die Wut der Bürger.
Spaniens Mitte-links-Regierung schreibt die Vorfälle vom Sonntag rechtsextremen Gruppen zu. Die Sicherheitskräfte arbeiten laut spanischen Medien daran, die Personen zu identifizieren, die Gegenstände geworfen und Eigentum beschädigt haben. In Fernsehaufnahmen konnten mehrere rechtsextreme Randalierer anhand ihrer Kleidung identifiziert werden.