Leben von Mary Quant wird in London ausgestellt
Die Modeschöpferin Mary Quant wird mit einer Ausstellung im Londoner V&A geehrt. Die zeigt ihr Leben, ihren Stil und ihre Inspiration.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Ausstellung im Londoner V&A zeigt das Leben von Mary Quant.
- Die Modeschöpferin fand schon früh zu ihrer Passion.
Der Name Mary Quant steht für Minirock, Bubikragen und Regenmäntel aus PVC. Eine Retrospektive im Londoner V&A will nun zeigen, dass das Vermächtnis der britischen Modeschöpferin (85) weit über den Minirock hinausgeht.

1945 schrieb sie als 15-Jährige in ihr Tagebuch: «London ist von Bomben zerstört und nur der Sommerflieder blüht. Der Nebel überlagert alles. Ich sehe nur Bahnhöfe, Teebeutel, Nylonstrümpfe und Strumpfhalter.»
Zehn Jahre später eröffnete Quant auf der King's Road in London «Bazaar», ihre erste Boutique. Und löste damit eine «Revolution in Design, Lebensstil und Mode aus», wie der V&A-Direktor Tristram Hunt vor der Eröffnung sagte.
Sie habe die Jugendbewegung der 60er Jahre genutzt und gezeigt, «wie Mode den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben kann». 2014 wurde Mary Quant sogar von der Queen zu Lady geadelt.
«Mary Quant»-Ausstellung in London
In der Ausstellung über zwei Etagen können Besucher mit Filmen und einer Reihe von «Schaufenstern» in die «Swinging Sixties» eintauchen. Mary Quant setzte mit knalligen Farben, Streifen und Punkten, Reissverschlüssen und Hotpants neue Akzente.
In der Ausstellung sind rund 120 Exponate zu sehen, von denen viele laut V&A erstmals gezeigt werden. Darunter befinden sich neben Kleidungsstücke, Accessoires sowie Kosmetik auch Skizzen und Fotos.
«Mary Quant»- Fans tragen zur Ausstellung bei
Dazu beigetragen hat eine Crowdfunding-Kampagne unter dem Hashtag #WeWantQuant. Rund 1000 ehemalige Quant-Fans stellten dadurch dem V&A 35 «Lieblingskleider» und zahlreiche Fotos zur Verfügung.
«Mein Regenmantel war im Sturm nicht immer praktisch», schrieb eine Frau. «Aber er war ein Statement.» Eine andere Spenderin fand: «In den 1960er Jahren hatten alle Frauen Kurven. Mary Quant gab mir das Gefühl, ich selbst zu sein.»
Diese Kommentare sind auch in die Ausstellung integriert. So in der Vitrine mit grellen PVC-Stiefeln der Marke «Quant Afoot», die nur mit Reissverschluss anzubekommen sind. Dort steht: «Sie sahen lustig aus, waren aber unbequem und schwitzig.»
Auch die viel verwendeten Synthetik-Materialen und die Anpreisung von Pelzmänteln «für jede Frau» dürften heute nicht mehr ankommen. Andere Exponate, wie Plattformschuhe und Faltenröcke, sind dagegen hoch aktuell.