Der Weg zum Schauspiel-Star war kein leichter für Jon Hamm, aber dann wurde er als Don Draper, aufstrebender Star einer Werbeagentur in der Erfolgsserie «Mad Men», vielfach ausgezeichnet und berühmt.
«Mad Men» hat sein Leben verändert: Jon Hamm wird 50. Foto: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa
«Mad Men» hat sein Leben verändert: Jon Hamm wird 50. Foto: Chris Pizzello/Invision/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit 150 Dollar in der Tasche zog Jon Hamm nach dem Universitätsabschluss zu einer Tante nach Los Angeles und gab sich fünf Jahre.
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Wenn es bis dahin nicht mit dem Einstieg in die Schauspielkarriere geklappt hätte, würde er zurück in seinen Heimatbundesstaat Missouri gehen und wieder als Schauspiellehrer an einer Schule arbeiten.

Der Erfolg liess auf sich warten und Hamm schlug sich mit Kellner-Jobs durch. «Wenn man sieht, wie andere Leute es schaffen, während man selbst das Gefühl hat, festzustecken, das ist schwer», sagte Hamm, der an diesem Mittwoch (10. März) 50 Jahre alt wird, einmal dem «Guardian».

Aber schliesslich bekam er Anfang der 2000er Jahre doch erste kleinere Filmjobs - und 2007 dann die Rolle, die ihn weltbekannt machen sollte: Don Draper, aufstrebender Star einer Werbeagentur, in der Serie «Mad Men». «Das Studio, wo wir dann 'Mad Men' gedreht haben, war früher der Parkplatz von einem Restaurant, in dem ich gejobbt hatte.»

«Mad Men», eine Serie über die Werbeagenturen der New Yorker Madison Avenue in den 60er Jahren, wird zum Riesen-Erfolg und Hamm unter anderem mit einem Emmy und einem Golden Globe ausgezeichnet. Der plötzliche Erfolg habe ihn aber nicht verändert, sagte der Schauspieler einmal dem «Independent»: «Aus meiner Sicht bin ich immer noch genau dieselbe Person, die ich bin, seit ich ein denkendes menschliches Wesen bin, nämlich ein albernes kleines Kind aus St. Louis, Missouri.»

Eine kleine Veränderung habe die Serie aber doch mit sich gebracht: «Ich kaufe mir jetzt Klamotten, die mir passen.» Und Geld natürlich auch. «Ich habe nicht ausgesorgt fürs Leben, aber ich muss mir auch keine Sorgen machen.»

2015 geht «Mad Men» zu Ende. «Die letzte Staffel zu drehen, war wie das letzte Jahr in der Schule», sagte Hamm damals dem Magazin «GQ». «Alle sagen: Wir bleiben in Verbindung! Ich schicke dir SMS! Wir werden uns ständig sehen! Und man fragt sich: Wirklich?»

Mit dem Ende der Serie ändert sich auch Hamms Leben drastisch. Kurz danach gibt er erst eine Behandlung gegen Alkoholabhängigkeit und dann das Ende seiner 18-jährigen Beziehung zu der Schauspielerin Jennifer Westfeldt bekannt. Eine Lebenskrise sei das aber nicht gewesen, sagt Hamm. «Das war das Ende eines Kapitels und der Beginn eines anderen und so schwer es auch war, da durch zu gehen, war es am Ende gesund und notwendig.»

Seitdem sucht Hamm seinen Platz in einer Welt nach «Mad Men» - auch mit der Hilfe einer Therapie, mit der er seine Kindheit verarbeitet. Das sei für ihn völlig normal, wie zum Zahnarzt gehen, sagte Hamm dem «Guardian». Die Eltern des 1971 in St. Louis geborenen Schauspielers - die Mutter Sekretärin, der Vater besass einen Lastwagenbetrieb - trennten sich, als er zwei Jahre alt war. Noch bevor er zehn wurde, starb seine Mutter an Krebs, der Vater knapp zehn Jahre später.

«Die Geschichte meines Lebens ist nicht so toll», sagt Hamm. «Es gibt sicher eine Version dieser Person, die da nicht so erfolgreich herauskommt, wie ich es getan habe.» Das sei auch der bittere Nebengeschmack an seinem Erfolg. «Meine Eltern haben ihn nie mitbekommen.»

Einige Rollen hat Hamm seit «Mad Men» schon gespielt, allerdings meist in kleineren Projekten und meist als Nebendarsteller. Aber das sei auch in Ordnung so. «Klar würde es Spass machen, einen grossen Blockbuster-Film zu machen, oder nochmal eine ehrwürdige TV-Serie, aber ich fühle mich hauptsächlich zu Leuten hingezogen, deren Arbeit eher nicht so traditionell ist.»

Ein «Megastar vom Typ Tom Cruise» habe er sowieso nie werden wollen. «Aber ich ruhe mich auch nicht auf meinen Lorbeeren aus. Ich beweise mich jeden Tag neu.»

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