Madonna-Entdecker Seymour Stein (†80) stirbt nach langem Krebsleiden
Er entdeckte Madonna und die Ramones, brachte Depeche Mode und The Cure in die USA. Nun ist Seymour Stein im Alter von 80 Jahren verstorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Musik-Manager Seymour Stein ist mit 80 Jahren gestorben.
- Der Madonna-Entdecker litt an einer Krebs-Erkrankung.
Er war einer der einflussreichsten und mächtigsten Musik-Manager der Welt, sein Spitzname: «King of 80s Pop». Nun ist Seymour Stein im Alter von 80 Jahren in Los Angeles gestorben. Ein Sprecher der Familie teilte mit, Stein sei «einem langen Krebsleiden erlegen».
Der gebürtige New Yorker stieg im Alter von 13 Jahren ins Musikbusiness ein. Zu Beginn schrieb er Kritiken für das Billboard-Magazin, später arbeitete er für verschiedene Musik-Labels. 1966 gründete er sein Label «Sire Records», entdeckte in den 70er Jahren unter anderem die Ramones und die Talking Heads.
Stein förderte die Karrieren zahlreicher internationaler Musik-Stars, darunter The Smiths, Seal, Ice-T und Lou Reed. Als er nach einer Herz-OP im Krankenhaus lag, hörte er das Demo-Tape von Madonnas «Everybody». Und bestellte die junge Sängerin an sein Krankenbett.
«Sie kam aufgestylt in einem billigen Punk-Outfit und sah absurd unangemessen aus. Auf einer Herzstation», schrieb Seymour Stein 2018 in seinen Memoiren.
Madonna sei gar nicht interessiert gewesen, ob ihm ihr Demo gefallen habe, so der Musik-Manager weiter: «Sie sagte: ‹Erzähl mir einfach, was ich tun muss, um einen verdammten Plattenvertrag in dieser Stadt zu bekommen.› Sie hatte grössere Eier als alle vier Männer in dem Zimmer zusammen.»
Stein gab ihr einen Vertrag über 45.000 Dollar für drei Singles. Madonna verkaufte über 64 Millionen Alben allein in den USA, bevor sie 1992 ihr eigenes Label gründete.
«Musik war das Wichtigste in meinem Leben»
Im Jahr 2017 outete sich Seymour Stein (geschieden, zwei Kinder) öffentlich als homosexuell. Er habe dies seit seinen Teenager-Jahren gewusst, sich jedoch wegen seiner Familie gezwungen gefühlt, Frauen zu daten.
In einem Interview mit der «Times» vor einigen Jahren sagte Stein: «Ich hätte ein besserer Vater sein können, ich hätte ein besserer Ehemann sein können. Aber ich hatte keine Wahl. Das Wichtigste in meinem Leben war die Musik. Sie kam immer zuerst.»