Meghan Markle: So wenig verdienen ihre Handtaschen-Näherinnen
Mit der Herstellung von Luxus-Handtaschen möchte Meghan Markle Frauen aus der Armut holen. Doch die Arbeitsbedingungen sprechen eine andere Sprache ...
Das Wichtigste in Kürze
- Meghan Markle führt eine Zusammenarbeit mit der Handtaschen-Marke «Cesta Collective».
- Trotz hoher Verkaufspreise liegt der Lohn der Näherinnen unterhalb der Armutsgrenze.
- Dennoch beteuert das Unternehmen, die Frauen für ihre Arbeit gerecht zu bezahlen.
Vergangenen Sommer startete Meghan Markle (43) eine Kooperation mit dem Handtaschen-Label «Cesta Collective». Wie die Herzogin damals verlauten liess, lege sie grossen Wert auf die «ethischen Standards» des Unternehmens.
Die Luxus-Handtaschen werden in Ruanda produziert, der Verkaufspreis beläuft sich auf umgerechnet 790 Franken. Bei den Frauen, die diese Modestücke aus eigener Hand herstellen, machen sich die hohen Einkünfte jedoch nicht bezahlt.
Recherchen von «Mail on Sunday» zeigen, dass die Mitarbeiterinnen des Modelabels gerade mal rund einen Franken pro achtstündigen Arbeitstag verdienen. Obwohl «Cesta Collective» behauptet, faire Löhne zu zahlen, liegt diese Mini-Summe deutlich unter der von der Weltbank angesetzten Armutsgrenze.
Umstände sorgen für Kopfschütteln
Wie sich herausstellt, sollen die Näherinnen pro Tasche entlöhnt werden. Erhält das Unternehmen nur wenige Produktionsaufträge, sinkt somit auch ihr ohnehin niedriges Einkommen.
Damit nicht genug: Für die Rohmaterialien und Transportkosten müssen einige von ihnen selbst aufkommen!
Umstände, die für reichlich Kopfschütteln sorgen. Illuminée Bayisabe, eine der Weberinnen des Modelabels, bestätigt gegenüber dem Blatt: «Der Unterschied zwischen dem Preis (den sie verkaufen) und dem, was wir bezahlt bekommen, ist sehr gross.»
In Bayisabes Fall kassiert sie für eine fertiggestellte Umhängetasche knapp drei Franken, ehe diese für knapp 800 Franken verkauft wird.
Eine weitere Mitarbeiterin verrät dazu: «Wir beten, dass wir auf Dauer vielleicht höheren Lohn bekommen, vor allem wenn unsere Taschen einen guten Profit erzielen.»
Trotz finanzieller Schieflage treten viele ihren Arbeitsplatz mit Stolz an. Zumal das afrikanische Land mit einer hohen Arbeitslosenrate zu kämpfen hat.
Influencerin beschreibt Kampagne als «Armutsporno»
Bereits vor wenigen Monaten geriet «Cesta Collective» ins Kreuzfeuer der Kritik. Im Rahmen einer Werbekampagne des jungen Unternehmens posierten Frauen afrikanischer Herkunft mit den Designer-Handtaschen.
In einem Tiktok-Clip gab sich eine Fashion-Influencerin schockiert: «Ich dachte, wir hätten gemeinsam entschieden, dass es unangemessen ist, wenn westliche Frauen afrikanische Frauen als Requisiten benutzen, um ihr eigenes Image aufzupolieren. Aber das ist offensichtlich nicht der Fall.»
Die Modelinie würde mit den Frauen aus Ruanda gar «Armutsporno» betreiben. Investorin Meghan Markle liess den Wirbel um ihr neuestes Projekt unkommentiert.