Milli Vanilli: Deshalb kam es zum abrupten Ende
Nach zwei Jahren Karriere entlarvte Frank Farian das Pop-Duo Milli Vanilli als Betrüger. Eine Vertraute des Produzenten erinnert sich daran, wie es dazu kam.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Pop-Duo Milli Vanilli war zwei Jahre lang im Rampenlicht der Musikszene.
- Schliesslich gestand ihr Produzent Frank Farian, dass die beiden nur zu Playback sangen.
- Eine Ex-Partnerin und enge Vertraute von Farian erinnert sich an das Karriere-Ende.
Das Pop-Duo Milli Vanilli, bestehend aus Rob Pilatus und Fab Morvan, war nur zwei Jahre im Rampenlicht der Musikszene. Ihr Produzent Frank Farian entlarvte sie als Betrüger, die nur zu Playback sangen. Dieser Skandal gilt als einer der grössten in der Musikgeschichte.
Viele fragen sich noch heute: Warum beendete Farian die Karriere seiner Goldgrube? Ingrid «Milli» Segieth, Ex-Partnerin und enge Vertraute von Farian, kennt die Antwort. Sie ist auch Namensgeberin des Duos Milli Vanilli.
«Rob und Fab haben Frank erpresst!», enthüllt Segieth gegenüber der «Bild»-Zeitung. Vor einem Auftritt bei «Wetten, dass..?» forderte Rob 500'000 Mark von Farian – oder sie würden nicht auftreten.
Hinter den Kulissen von Milli Vanilli
Nach intensiven Diskussionen wurde ein Scheck über 450'000 Mark nach Linz gebracht, erklärt Segieth weiter gegenüber «Bild». Doch das «Milli Vanilli»-Duo lehnte ab – es war ihnen zu wenig! Sie versprachen weitere Verhandlungen mit Farian um eine Million Mark für ihr nächstes Album.
Trotzdem traten sie auf und sangen ihre Single «Keep On Running». Es sollte ihr letzter Auftritt sein. Der Scheck wurde zurückgeschickt.
Die Erpressung verletzte tief Farians Stolz. Seine Wut überwog sogar den Verlust der hohen Einnahmen, die auf einer Lüge basierten. «Nach dieser Erpressung hatte Frank genug von den beiden», sagt Segieth zu «Bild». Im November 1990 enthüllte Farian in einer Pressekonferenz, dass Rob und Fab nicht singen konnten und nur Playback verwendeten.
Aus Sicht von Thomas Gottschalk
Fab Morvan bestätigt gegenüber «Bild»: «Wir wollten uns von den Marionetten-Fäden befreien. Wir wollten Frank beim Geld packen! Wir wollten, dass er uns aus unseren Verträgen entlässt.»
Thomas Gottschalk erinnert sich nicht an den Vorfall und sagt zu der Zeitung: «Davon habe ich nichts mitbekommen. Ich kann mich auch nicht an ihren Auftritt in Linz erinnern.»
