Mutter der unehelichen Tochter von Albert II kritisiert Ex-König
Nach einem jahrelangen Rechtsstreit bekannte sich der ehemalige belgische König Albert II zu seiner unehelichen Tochter. Die Mutter beklagt sich nun stark.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalig belgische König bekannte sich zu seiner unehelichen Tochter Delphine Boël.
- Dessen Mutter Sybille de Sélys Longchamps kritisiert den ehemaligen König stark.
- Delphine Boël kämpfte seit Jahren um diese Anerkennung.
Der ehemalige belgische König Albert II bekannte sich zu seiner unehelichen Tochter Delphine Boël. Nun hat sich deren Mutter bitter beklagt. Eine «Ohrfeige» sei die Art und Weise, wie sich der frühere Monarch zu der Vaterschaft geäussert habe. Dies sagte die Baronin Sybille de Sélys Longchamps (78) nach Angaben der belgischen Sudpresse-Gruppe (Samstag).
«Unmenschliche Haltung»
«Diese Haltung scheint mir unmenschlich», wird Sélys Longchamps zitiert. «Ich suche für ihn eine mögliche Entschuldigung. Er hatte eine sehr schwere Kindheit. Er hat seine Mutter nie gekannt.»
Der inzwischen 85-jährige Albert hatte am Montag nach jahrelangem Rechtsstreit eingestanden, der biologische Vater Boëls zu sein. Ein DNA-Test habe dies nachgewiesen, liess er seinen Anwalt Alain Berenboom erklären. Die heute 51-jährige Künstlerin hatte seit 2013 um diese Anerkennung gekämpft. Nach ihrer Darstellung hatten ihre Mutter und Albert vor Jahrzehnten eine längere Affäre, was Albert stets bestritten hatte.
Erst unter Druck
Auch dem Vaterschaftstest hatte er sich erst unter dem Druck der Justiz und der Androhung von Zwangsgeld gebeugt. In der Anwaltserklärung hiess es, Albert habe sich seit Boëls Geburt nie an deren Erziehung oder an familiären Entscheidungen beteiligt.
Vielmehr habe er immer Boëls Beziehung zu ihrem rechtlichem Vater respektiert. Vierzig Jahre später habe die Tochter jedoch diese Beziehung abgebrochen und «die Familie gewechselt». Die Mutter reagierte nun nach Angaben der Zeitungen erstmals auf die Erklärung.