Nord Nord Mord: Sievers und die Frau im Zug
Weil das ZDF umplanen musste, können Fans der Krimireihe «Nord Nord Mord» erneut den Einstand von Peter Heinrich Brix erleben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Krise wirbelt dieser Tage das Fernsehprogramm durcheinander.
Kein Tag vergeht ohne Sondersendungen. Dann müssen oft fiktionale Stoffe nach hinten ausweichen.
Mit viel Aufwand produzierte neue Dramen und Krimis geraten so schnell unter die Räder, wenn sie nicht wie gewohnt um 20.15 Uhr laufen. Daher wird so mancher neue Film abgesetzt. An diesem Montag trifft es das historische Widerstandsdrama «Ein Dorf wehrt sich». Das Zweite strahlt am Montagabend stattdessen eine Konserve aus: Den Krimi «Sievers und die Frau im Zug» aus der Krimireihe «Nord Nord Mord».
Fernsehzuschauer können dank der Verschiebung noch einmal erleben, wie Peter Heinrich Brix 2018 seinen Einstand gegeben hat. So richtig euphorisch ist der Kieler Hauptkommissar Sievers gegenüber seinen neuen Kollegen beim ersten Feierabendbier aber nicht. «Sylt und ich - das passt einfach nicht», erklärt er. «Da, wo ich herkomme, sind die Hecken nicht so hoch - und die Frisuren. Von den Nasen mal ganz zu schweigen.» Auf seinem Kieler Kiez koste ein Käsebrot auch keine 14 Euro. Auch sonst kommt Sievers, mürrisch und wortkarg, bei seinem Start in der ZDF-Krimireihe «Nord Nord Mord» zunächst nicht gerade sympathisch daher - ganz anders als die Paraderolle des Schauspielers Peter Heinrich Brix: der leicht trottelige Bauer Adsche in «Neues aus Büttenwarder», mit dem er zu den Publikumslieblingen gehört.
Der Film «Sievers und die Frau im Zug», den das ZDF wiederholt, ist der erste aus der Reihe nach dem Abschied von Schauspieler Robert Atzorn, der damit Anfang dieses Jahres auch einen Schlussstrich unter seine TV-Karriere zog. Acht Einsätze hatte er seit 2011 als Hauptkommissar Theo Clüver, dann verabschiedete sich seine Filmfigur in den Ruhestand. Die Reihe aber, deren einzelne Folgen oft mehr als sieben Millionen Zuschauer einschalteten und die selbst mit Wiederholungen in diesem Jahr sehr gute Einschaltquoten erzielte, geht seither weiter.
Zurück zur Story: Carl Sievers, der die meiste Zeit in der Kieler Heimat verbrachte und nie verheiratet war, gibt sich nicht nur spröde, er bleibt auch erst mal geheimnisvoll und behält etwa gesundheitliche Probleme für sich. Auch über den Grund für die Zwangsversetzung nach Sylt spricht er nicht. «Ich mag solche Typen mit einer ein Stück weit gebrochenen Biografie», hat Brix mal über diese Figur gesagt. «Der ist aus dem Leben - und auch sehr nordisch.» Kaum ist Sievers in der neuen Dienststelle angekommen, wird eine Leiche gefunden. Der Rest ist Geschichte.