Oscar-Moderator teilt gegen Karla Sofía Gascón aus
Bei der 97. Oscar-Verleihung sorgte Moderator Conan O'Brien für Aufsehen, als er die kontroverse «Emilia Pérez»-Darstellerin Karla Sofía Gascón aufs Korn nahm.

Conan O'Brien eröffnete die Oscar-Gala mit einem Seitenhieb gegen Karla Sofía Gascón. Die Schauspielerin war in den letzten Wochen aufgrund alter, islamfeindlicher und rassistischer Social-Media-Beiträge in die Kritik geraten12.
Der Moderator scherzte laut «Joyn» über den Film «Anora» und dessen häufige Verwendung des F-Wortes: «Das ist dreimal mehr als der Rekord, den der PR-Agent von Karla Sofía Gascón aufgestellt hat.»
Er fügte hinzu: «Karla, wenn Du über die Oscars twittern willst, dran denken: Mein Name ist Jimmy Kimmel.»
Gascóns Reaktion und Präsenz bei den Oscars
Trotz der Kontroversen war Gascón bei der Preisverleihung anwesend. Kameras fingen ihre Reaktion auf O'Briens Witze ein.
Die 52-jährige Schauspielerin lächelte laut «GMX» zunächst gequält, bevor sie sich an ihre Sitznachbarin wandte.

Gascón hatte in den vergangenen Wochen die meisten Preisverleihungen gemieden. Bei den Oscars war sie zwar als Nominierte anwesend, lief jedoch nicht über den roten Teppich.
«Emilia Pérez»: Vom Favoriten zum Buhmann
Der Musical-Thriller «Emilia Pérez», in dem Gascón die Hauptrolle spielt, war ursprünglich mit 13 Nominierungen als Oscar-Favorit ins Rennen gegangen.
Nach dem Bekanntwerden von Gascóns umstrittenen Tweets wandelte sich die Stimmung jedoch schnell.
Am Ende konnte der Film nur zwei Oscars für sich verbuchen: Zoe Saldaña wurde als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet, und «El Mal» gewann in der Kategorie «Bester Song».
Hintergründe zum Skandal
Die Kontroverse um Karla Sofía Gascón begann, als alte Tweets der Schauspielerin auftauchten. In diesen äusserte sie sich negativ über Muslime, George Floyd und die Diversität bei den Oscars.
Als Reaktion auf den Skandal stoppte Gascón ihre Kampagne für die Awards-Saison, entschuldigte sich öffentlich und deaktivierte ihren Social-Media-Account.
Trotz dieser Massnahmen distanzierten sich einige ihrer Kollegen von ihr. So berichtet es «Musikexpress».
Auswirkungen auf die Oscar-Kampagne
Der Skandal um Gascón hatte laut «DW» erhebliche Auswirkungen auf die Oscar-Kampagne des Films «Emilia Pérez». Netflix, der Streaming-Dienst hinter dem Film, distanzierte sich von der Schauspielerin und strich sie aus der Werbekampagne.

Auch der Regisseur des Films, Jacques Audiard, nahm öffentlich Stellung zu den Äusserungen Gascóns. In einem Interview mit dem US-Branchenportal «deadline.com» bezeichnete er ihre Aussagen als «hasserfüllt» und «unentschuldbar».
Trotz der Kontroversen bleibt «Emilia Pérez» ein bemerkenswerter Film. Er brach aber mit seinen 13 Nominierungen einen Rekord für nicht-US-amerikanische Produktionen.