Prinz Andrew soll im März in London unter Eid aussagen
Das Wichtigste in Kürze
- Prinz Andrew muss sich in den USA einer Zivilklage wegen sexuellen Missbrauchs stellen.
- Die Befragung ist für den 10. März in London vorgesehen.
- Noch ist unklar, ob es zum Prozess kommt oder es einen aussergerichtlichen Vergleich gibt.
Im Missbrauchsskandal um Prinz Andrew soll der britische Royal Medienberichten zufolge im März in London unter Eid vernommen werden. Man habe einer solchen Befragung am 10. März zugestimmt, teilte eine dem 61 Jahre alten Prinzen nahestehende Quelle mit. Auf diese hat sich am Samstag sowohl der «Telegraph» als auch der Sender Sky News und die Nachrichtenagentur PA bezogen.
Der zweitälteste Sohn der Queen muss sich in den USA einer Zivilklage wegen sexuellen Missbrauchs stellen. Andrew, der Duke of York streitet alle Vorwürfe kategorisch ab.
Die Klägerin Virginia Giuffre gibt an, Opfer eines von dem mittlerweile gestorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein aufgebauten Missbrauchsrings geworden zu sein. Nach eigenen Angaben wurde sie dabei zum mehrfachen Missbrauch an Prinz Andrew vermittelt.
Die Anwälte von Giuffre sollen dafür aus den USA eingeflogen werden. Andrew, der Herzog von York, so sein offizieller Titel, solle an einem «neutralen» Ort in London befragt werden. Das berichtete der «Telegraph» unter Berufung auf seine Quellen. Der Zeitung zufolge soll diese Befragung rund zwei Tage dauern.
Prozess gegen Prinz Andrew in den USA möglich
Der Prinz hatte zuletzt angekündigt, er werde sich einem Geschworenenprozess stellen. In einem Dokument seiner Anwälte werden die Vorwürfe, Andrew habe Giuffre als Minderjährige sexuelle Gewalt angetan, erneut zurückgewiesen. Zudem sind elf Gründe aufgelistet, warum die Zivilklage abgewiesen werden sollte. Ob es tatsächlich in den USA zum Prozess kommt oder ein aussergerichtlicher Vergleich erzielt wird, ist offen.
Zuletzt ging auch die Queen, die an diesem Wochenende ihr 70-jähriges Thronjubiläum begeht, auf Distanz. Sie entzog Andrew seine militärischen Dienstgrade. Der Prinz werde sich in dem US-Prozess als privater Bürger verteidigen. Zudem soll er weiterhin keine öffentlichen royalen Aufgaben mehr übernehmen, teilte der Buckingham-Palast im Januar mit.