Prinz Charles erhielt wohl Spenden von Osama bin Ladens Verwandten
Prinz Charles steht in der Kritik. Er soll für seine Wohltätigkeitsorganisation eine hohe Summe von Osama bin Ladens Verwandten angenommen haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Charity von Prinz Charles hat 2013 eine Spende von der Bin-Laden-Familie erhalten.
- Ein Zeitung berichtet, dass sich der Queen-Sohn persönlich für die Zahlung stark machte.
- Der Thronfolger soll der Spende sogar trotz Einwänden seiner Berater zugestimmt haben.
Prinz Charles (73) steht wegen eines Spenden-Skandals in heftiger Kritik. Vorwurf: Der Royal soll eine Million Pfund für seine Wohltätigkeitsorganisation angenommen haben. Die Spender: Familienmitglieder von Osama bin Laden (†54).
Ein Bericht der «Sunday Times» beschreibt, wie es dazu gekommen war. Dabei werden zwei Halbbrüder von Bin Laden erwähnt: Bakr und dessen Bruder Shafiq. Sie sind durch ihren gemeinsamen Vater Mohammed bin Awad bin Laden mit Osama bin Laden verwandt.
Prinz Charles soll demnach am 30. Oktober 2013 ein privates Treffen im Clarence House in London mit Shafiq und Bakr (76) abgehalten haben. Dabei handelt es sich um den Patriarchen der saudischen Familie.
Laut der «Sunday Times» soll sich Prinz Charles persönlich dafür stark gemacht haben, die Million zu sichern. Die Zeitung berichtet, dass der Thronfolger der Spende sogar trotz Einwänden seiner Berater zugestimmt habe. Mindestens einer der Treuhänder der «Prince of Wales Charitable Foundation (PWCF» soll ihn nämlich sogar gebeten haben, das Geld zurückzugeben.
Demnach hätten ihm die Berater gesagt, wenn die Transaktion bekannt würde, dürfte dies nationale Empörung auslösen und seinem Ruf schaden. Doch Prinz Charles soll es als zu peinlich empfunden haben, das Geld den bin Laden-Brüdern zurückzugeben. Wichtig zu wissen: Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Bakr oder Shafiq bin Laden Terrorakte unterstützt haben oder daran beteiligt waren.
Clarence House bestreitet Bericht – keine Beteiligung von Charles?
Auf Anfrage der «Sunday Times» bestreitet das Clarence House (offizielle Residenz von Prinz Charles) diese Darstellung der Geschehnisse. Es erklärt, dass die Entscheidung, die Spende an die Wohltätigkeitsorganisation anzunehmen, ausschliesslich von Treuhändern getroffen wurde.
Der Vorsitzende von PWCF – dort wurde das Geld eingezahlt – sagte in einer Erklärung: «Die Spende von Scheich Bakr Bin Laden im Jahr 2013 wurde von den PWCF-Treuhändern damals sorgfältig geprüft.» Informationen seien aus einer Vielzahl von Quellen, einschliesslich der Regierung, eingeholt worden.
Auch der PWCF-Vorsitzende wiederholte, dass die Entscheidung, die Spende anzunehmen, «vollständig» von den Treuhändern getroffen wurde. «Jeder Versuch, etwas anderes zu suggerieren, ist irreführend und ungenau.»