Promi-Geburtstag vom 1. Mai 2019: Costa Cordalis
Costa Cordalis ist der wohl berühmteste Grieche Deutschlands - auch wenn er heute meist auf Mallorca lebt. Aus der Schlagerszene ist der schwarzhaarige Barde seit den 1970er Jahren nicht wegzudenken. Dabei war er auch im Dschungel unterwegs - und im Schnee.
Das Wichtigste in Kürze
- «Ich fand sie irgendwo, allein in Mexiko...» und dann alle im Chor: «Aniiita! Aniiita!» Der schmissige Song über ein schwarzhaariges Mädchen mit sternenklaren Augen fehlt bis heute von Buxtehude bis Böblingen auf fast keiner Schlagerparty.
Der 1976 veröffentlichte Ohrwurm sollte für einen jungen Künstler aus Griechenland zum absoluten Glücksfall werden: Die Namen Costa Cordalis und Anita sind seit mehr als 40 Jahren untrennbar miteinander verwoben. Der braun gebrannte Sänger mit Wohnsitz auf Mallorca machte in seiner langen Karriere aber auch als Dschungelkönig, Buchautor und Familienmensch in einer Doku-Soap von sich Reden. Heute wird der Schlagerstar 75 Jahre alt.
Sein Name wird schon lange in einem Atemzug genannt mit anderen Ikonen des Genres wie Roy Black («Ganz in Weiss») oder Rex Gildo («Fiesta Mexicana»), wobei er mit letzterem seine musikalische Sehnsucht nach dem Reich der Maya teilt. Überhaupt sind ferne Länder und feurige Fräuleins oft und gerne Thema in den Liedtexten des Sängers, der schon mit sieben Jahren erstmals zur Gitarre griff. Ob in «S.O.S.», «Shangri-La» oder «Der Wein von Samos» - Fernweh, Verlangen und ein bisschen Folklore gehören zum Cordalis-Stil.
Sein Sohn Lucas (51), ebenfalls Sänger und Musikproduzent, und seine Schwiegertochter, das Doku-Sternchen Daniela Katzenberger (32), halten in Zeitungen und über soziale Netzwerke die Fans auf dem Laufenden. Die «Katze» postete Ende März auf Instagram ein Foto ihrer Tochter Sophia mit Schwiegerpapa Costa. Darunter die Worte: «Der beste Opa der Welt!»
Ende Februar war Cordalis zusammen mit Lucas bei einem Benefizkonzert zu Ehren des im Herbst verstorbenen Goodbye-Deutschland-Stars Jens Büchner in Essen aufgetreten. Dabei soll er Berichten zufolge erschöpft gewirkt haben.
Schon früher hatte er gesundheitliche Probleme. Eine Bandscheiben-OP etwa, 2013 brach er dann bei einem Auftritt in Chemnitz geschwächt auf der Bühne zusammen. Vor zwei Jahren stürzte er im Badezimmer seines Hauses auf Mallorca. «Er hat sich den Knöchel zweimal gebrochen, musste sofort operiert werden», sagte sein Sohn damals der Internetplattform «t-online.de». Aber er kämpfte sich ins Leben und ins Showgeschäft zurück - passend zu seinem selbst deklarierten Vorhaben, über 100 Jahre alt zu werden.
Ein Rückblick: 1944 als Konstantinos Kordalis in der mittelgriechischen Region Fthiotida geboren, wagt Cordalis mit gerade einmal 16 Jahren den Sprung nach Frankfurt, wo der Teenager schnell Deutsch lernt. Er studiert Germanistik und Philosophie, ohne aber einen Abschluss zu erlangen. Seine Karriere als Sänger beginnt 1965 mit einem Cover-Song des Elvis-Hits «Crying in the Chapel» - auf Deutsch schmachtend: «Du hast ja Tränen in den Augen.»
Der Durchbruch gelingt ein Jahrzehnt später mit einer Frauen-Trilogie: Carolina (1973), Anna Lena (1974) und besagte Anita (1976) machen Cordalis auch dank Auftritten in Dieter Thomas Hecks «Hitparade» und Ilja Richters «Disco» schnell zur Kultfigur der Schlagerszene. Insgesamt soll Costa Cordalis bisher mehr als zehn Millionen Tonträger verkauft haben.
Einen privaten Einblick in sein Leben gewährte der Künstler zu seinem 70. Geburtstag im Jahr 2014, als er unter dem Titel «Der Himmel muss warten» seine Autobiografie publizierte. «In der Boulevardpresse muss ich mich ständig gegen irgendwelche Anfeindungen wehren», schreibt Cordalis in dem Buch, das er gemeinsam mit Stefan Alberti von der «Neuen Osnabrücker Zeitung» verfasst hat.
«Mein Aussehen wird als schäbiges Resultat von misslungenen Schönheitsoperationen mit Botox präsentiert», klagt er - dabei sei das vielerorts für Schlagzeilen sorgende «Vollmondgesicht», wie er selbst es nennt, Folge einer langen Cortisonbehandlung wegen einer Rückenerkrankung gewesen. Nur mit Hyaluronsäue sei er gegen Fältchen vorgegangen - «nicht mehr und nicht weniger».
Positiver fallen seine Erinnerungen an die RTL-Dschungelshow «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» aus. In der ersten Staffel holte er sich 2004 prompt den Sieg - und wurde so zum Dauergast auch in anderen TV-Sendungen. Das habe ihm «rund eine halbe Million Euro in die Kasse gespült», gab «König Costa» offen zu. «Da soll jeder über das Dschungelcamp denken, was er will. Auf solche Summen verzichtet kein Künstler gerne.»
Liebestechnisch hat der Grieche mit dem deutschen Pass schon früh das grosse Glück gefunden: Fast 50 Jahre ist Cordalis mit seiner Frau Ingrid verheiratet, mit der er drei Kinder hat. Und auch sportlich feierte er Erfolge. So nahm er 1985 für sein Heimatland bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld am Skilanglauf-Wettbewerb über 30 Kilometer teil. Er kam zwar als Letzter ins Ziel - aber in Griechenland wurde er immerhin zwei Mal Landesmeister.