Rapper Kendrick Lamar ist Grammy-Favorit
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Kritik über zu viele weisse und männliche Grammy-Gewinner wollen die Veranstalter beim wichtigsten Musikpreis der USA künftig mit neuen Regeln arbeiten.
Bei der Verleihung am Sonntag (10.2.) in Los Angeles treten in den vier wichtigsten Kategorien nicht mehr fünf, sondern acht Künstler gegeneinander an. Das Ziel: mehr weibliche Preisträger und mehr Trophäen für Afroamerikaner und Musiker etwa lateinamerikanischer und asiatischer Abstammung. Verliehen werden die Preise in 84 Kategorien.
Die besten Gewinnchancen hat dieses Jahr der kalifornische Rapper Kendrick Lamar mit acht Nominierungen, darunter für das beste Album («Black Panther: The Album») sowie die beste Aufnahme und den besten Song des Jahres (jeweils «All The Stars»). Gleich dahinter folgt Rapper Drake mit sieben Nominierungen. Unter anderem haben auch Lady Gaga, H.E.R. und Childish Gambino gute Gewinnchancen. Sängerin Alicia Keys wird als Gastgeberin durch den Abend führen.
Der erhoffte stärkere Fokus auf Hip-Hop blieb vergangenes Jahr aus, als der achtfach nominierte Rapper Jay-Z leer ausging und Funk-Sänger Bruno Mars sechs Trophäen abräumte. Rapper und R&B-Sänger werden bei den Grammys zwar häufig nominiert, oft unterliegen sie dann aber in den wichtigsten Kategorien.
Trotz der Kritik an den Preisen sind diese in einer musikalischen Karriere ein wichtiger Meilenstein. Die Auszeichnung steht für Erfolg im Mainstream und Bestätigung der künstlerischen Leistungen durch die Musikindustrie. Viele Künstler wurden schon oft nominiert, etwa Björk (15), SZA (9), Cardi B (7), J. Cole (7) und Ariana Grande (6), gewannen dann aber nicht und könnten am Sonntag erstmals eine Trophäe mit nach Hause nehmen.
In den weniger bekannten Kategorien gibt es auch Gewinnchancen für deutsche Künstler: So sind etwa Dirigent Mariss Jansons sowie Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit einer Aufnahme von Rachmaninows «The Bells» für die beste Chor-Darbietung nominiert.