René Benko: Der spektakuläre Fall - Betrug, Macht, Illusion

Gerrit Fredrich
Gerrit Fredrich

Österreich,

René Benko, einst gefeierter Immobilien-Mogul, wurde nun in Innsbruck festgenommen. Seine Geschichte ist geprägt von rasantem Aufstieg und jähem Fall.

René Benko
René Benko, einst gefeierter Immobilien-Mogul, wurde nun in Innsbruck festgenommen. - keystone

René Benko, geboren 1977 in Innsbruck, startete seine Karriere als Immobilien-Unternehmer im jungen Alter von 22 Jahren.

Benkos Aufstieg begann zuvor mit dem Ausbau von Dachböden zu Luxuswohnungen. «UAMR» meldet, dass diese frühen Projekte bereits sein Gespür für lukrative Immobilien zeigten.

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Seine Strategie erwies sich als äusserst profitabel und legte den Grundstein für sein wachsendes Imperium. Wie «UAMR» berichtet, gründete Benko 2001 schliesslich die Immofina Holding, den Vorläufer der später berühmten Signa Holding.

Die Gründung der Signa Holding

Ein Meilenstein in Benkos Karriere war der Erwerb des Kaufhauses Tyrol in Innsbruck. Im Jahr 2004 gelang die Übernahme für 27 Millionen Euro (rund 25 Millionen Franken).

Laut «UAMR» zeigte dieses Projekt Benkos Fähigkeit, bedeutende Immobilien zu identifizieren und zu entwickeln.

signa
René Benko, Gründer von Signa, wurde kürzlich vond er Polizei festgenommen. - keystone

2006 wurde die Immofina Holding in Signa Holdings umbenannt. «Finanzen» berichtet, dass Benko zu dieser Zeit bereits Bauprojekte im dreistelligen Millionenbereich am Laufen hatte.

Die Signa Holding entwickelte sich rasch zum grössten privaten Immobilienunternehmen Österreichs und einem der grössten in Europa.

Expansion und Höhepunkt

Benkos Erfolge setzten sich fort. «UAMR» erwähnt den Erwerb von 16 BAWAG P.S.K. Immobilien im Jahr 2007 als weiteren wichtigen Schritt. Prestigeträchtige Objekte wie das Berliner KaDeWe folgten.

2014 übernahm Benko die Karstadt-Warenhauskette und expandierte in den Onlinehandel. «UAMR» berichtet, dass er 2018 Karstadt und Kaufhof zum grössten Warenhauskonzern Europas fusionierte.

Benkos Vermögen erreichte 2023 laut «Forbes» einen Höchststand von 5,6 Milliarden Dollar (rund 5 Milliarden Franken).

René Benko: Der Beginn des Abstiegs

Trotz des scheinbaren Erfolgs gab es Anzeichen für Probleme. «Finanzen» erwähnt, dass Benko 2014 wegen Korruption verurteilt wurde.

René Benko Signa Logo
Die Signa-Gruppe von René Benko musste Insolvenz anmelden. (Symbolbild) - keystone

Dies war ein erster Riss in seiner glänzenden Fassade. Ende November 2023 begann der rapide Abstieg.

Die Signa Holding meldete Insolvenz an, davon waren auch zahlreiche Tochterunternehmen betroffen. Laut «UAMR» schrumpft der Wert von Signa Sports United «von 3,2 Milliarden Dollar auf knapp sechs Millionen Euro».

Die Festnahme

Am 23. Januar 2025 wurde René Benko in Innsbruck festgenommen. «Möbelkultur» berichtet, dass die Festnahme wegen «Verdunkelungsgefahr und Tatbegehungsgefahr» erfolgte.

Die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft wirft Benko vor, Vermögenswerte verschleiert zu haben.

Laut «Möbelkultur» soll Benko «faktischer Machthaber und wirtschaftlich Berechtigter der Laura Privatstiftung sein». Dies habe er wohl im Rahmen seiner persönlichen Insolvenz verheimlicht.

Auch die Fälschung einer Rechnung wird ihm vorgeworfen.

Internationale Ermittlungen

Die Ermittlungen gegen Benko haben internationale Dimensionen angenommen. «Möbelkultur» meldet, dass ein Joint-Investigation-Team mit den Staatsanwaltschaften Berlin und München I gebildet wurde.

Dies ermöglicht eine effizientere grenzüberschreitende Ermittlung.

Die Signa-Immobilien von René Benko sollen nun von einem Treuhänder verkauft werden. (Archivbild)
René Benko werden einige Vergehen vorgeworfen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/FRANK RUMPENHORST

Zudem wurde von verschiedenen Ermittlungen gegen Benko, darunter mutmasslicher Betrug im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Geldern und ein mutmasslicher Kreditbetrug berichtet. Sein Anwalt habe die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

René Benko: Die finanziellen Folgen

Die finanziellen Auswirkungen von Benkos Fall sind enorm. «Möbelkultur» zitiert den Insolvenzverwalter, der die Forderungen an Benko auf rund 2,4 Milliarden Euro beziffert.

Dies unterstreicht die Dimension des Zusammenbruchs seines Imperiums.

René Benkos Geschichte ist ein warnendes Beispiel für die Risiken rasanten wirtschaftlichen Aufstiegs. Von einem gefeierten Immobilien-Tycoon zum Festgenommenen – sein Fall wird die Wirtschaftswelt noch lange beschäftigen.

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Kommentare

User #1131 (nicht angemeldet)

Italien, Österreich, Deutschland und Liechtenstein haben Ermittlungsverfahren gegen Benko und Klüngel Wirtschaft und Politik Amigos eingeleitet, Die Schweiz nicht.

User #5826 (nicht angemeldet)

Sein einziger Fehler war, anstatt eine Stiftung hätte er eine politische Partei gründen sollen.

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