«Ringe der Macht»-Macher verärgert über rassistische Kritik

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Deutschland,

Nachdem die neue Fantasy-Serie «Die Ringe der Macht» wegen ihres Casts beschimpft wurde, formulieren die Verantwortlichen eine klare Antwort an die rassistischen Kritiker.

Was erleben Elrond (l, Robert Aramayo) und Galadriel (Morfydd Clark) wohl in «Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht»?
Was erleben Elrond (l, Robert Aramayo) und Galadriel (Morfydd Clark) wohl in «Der Herr der Ringe - Die Ringe der Macht»? - Ben Rothstein/Amazon Studios/dpa

Als Reaktion auf Anfeindungen wegen seiner vergleichsweise diversen Besetzung hat das Amazon-Prime-Video-Grossrojekt «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» Rassismus verurteilt.

«Wir sind solidarisch mit unserer Besetzung», lautet ein Statement. «Unsere Welt war noch nie ganz weiss, Fantasy war noch nie ganz weiss, Mittelerde ist nicht ganz weiss. BIPOC gehören zu Mittelerde und sie sind hier, um zu bleiben», heisst es auf dem offiziellen Twitter-Account der Serie, deren erste Folgen seit etwa einer Woche online sind.

BIPOC (auch BPOC und POC) kommt aus dem angloamerikanischen Sprachgebrauch und steht für (Black oder Black Indigenous) People of Color - es meint alle Menschen, die vielfältigen Formen von Rassismus ausgesetzt sind und nicht nur Schwarze Menschen.

Nach den ersten zwei Folgen vom 2. September geht nun wöchentlich eine weitere Episode von «Die Ringe der Macht» online - insgesamt erstmal acht.

Erfolgreicher Serienstart

Für die Serie «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht», die Tausende Jahre vor den bisherigen Filmen spielt, hat Amazon laut «Forbes» und Schätzungen zwischen 750 Millionen und einer Milliarde US-Dollar ausgegeben - allein für die erste Staffel. Der Aufwand soll sich aber gelohnt haben: Direkt nach dem ersten Tag meldete Amazon einen Zuschauerrekord von 25 Millionen Menschen.

Die Serie dankte im Statement vom Mittwoch ausdrücklich ihren nicht-weissen Fans: «Ihr seid willkommen, ihr werdet geliebt und ihr gehört dazu.» Zur Erklärung hiess es, Autor J. R. R. Tolkien (1892-1973) habe einst eine Welt geschaffen, «die per Definition multikulturell ist». «Eine Welt, in der sich Völker und Kulturen zusammenschliessen... um die Mächte des Bösen zu besiegen.»

Die neue Herr-der-Ringe-Serie von Amazon tritt in grosse Fussstapfen. Die Filme von Peter Jackson gelten vielen als beste Fantasy-Reihe überhaupt. Einige Hardcore-Fans im Netz leben aber wohl in einer eigenen rein-weissen Fantasiewelt. Sie behaupten jedenfalls, dass People of Color nichts in Tolkiens Fantasy-Welt verloren hätten.

Reaktionen aus Hollywood

In den letzten Tagen hatten schon zahlreiche Stars wie Fantasy-Autor Neil Gaiman und Hollywood-Star Whoopi Goldberg sowie Stars der «Herr der Ringe»-Kinotrilogie Zeichen gegen die rassistisch motivierte Kritik an der Serie gesetzt. Hobbit-Darsteller Elijah Wood, Sean Astin, Billy Boyd und Dominic Monaghan teilten Beiträge in ihren Social-Media-Accounts, auf denen sie sich für Diversität stark machen.

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