Rose McGowan in Berlin: Whistleblowerin statt Aktivistin
Rose McGowan hat die MeToo-Bewegung mit ins Rollen gebracht. In Berlin erklärte sie nun, warum sie sich trotzdem nicht als Aktivistin begreift.
US-Schauspielerin Rose McGowan, die mit ihren Anschuldigungen die Weinstein-Affäre mit ins Rollen brachte, sieht sich selbst nicht als Aktivistin. «Ich bin eine Whistleblowerin, keine Aktivistin. Ich will nicht für den Rest meines Lebens kämpfen», sagte die 50-Jährige am Rande des Netzwerk-Treffens «Frauen100» in Berlin.
Sie habe die Meinung und die Einstellung der Menschen ändern wollen, habe aber auch ein eigenes Leben zu leben.
McGowan brachte Weinstein-Prozess ins Rollen
McGowan («Charmed – Zauberhafte Hexen») war eine der Frauen, die zuerst öffentlich Anschuldigungen gegen den Ex-Hollywoodmogul Harvey Weinstein erhoben. Dadurch kam 2017 die MeToo-Debatte ins Rollen, bei der Frauen weltweit Sexismus-Vorwürfe publik machen.
Weinstein war 2020 wegen Sexualdelikten zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Ende April hatte ein Berufungsgericht das Urteil wegen Verfahrensfehlern überraschend aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft will den Prozess neu aufrollen. «Ich bewundere die Frauen, die ausgesagt haben und dieses unglaubliche Trauma durchmachen mussten», sagte McGowan.
Weinstein wurde ausserdem 2022 in Los Angeles in einem anderen Vergewaltigungsfall verurteilt. Gegen ihn besteht in Kalifornien weiter eine Haftstrafe von 16 Jahren.
Netzwerk-Treffen «Frauen100» in Berlin
McGowan hatte mit weiteren Frauen aus Politik, Medien, Wirtschaft, Sport und Unterhaltung an dem Netzwerk-Treffen «Frauen100» teilgenommen, das sein dreijähriges Bestehen feiert.
Es kamen unter anderem Schauspielerin Katja Riemann, CDU-Politikerin Julia Klöckner und die Moderatorin Nazan Eckes.