Schmalkalden hat ein Museum für moderne Kunst

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Deutschland,

Zeit, Geld und Aufwand hat der Traum von Kulturfreunden in Schmalkalden gekostet. Jetzt wurde er wahr und die Kleinstadt hat eine Anlaufstelle für Kunst der Moderne.

In einem restaurierten Fachwerk-Haus am Schmalkalder Altmarkt wurde das Otto Mueller Museum der Moderne eingerichtet. Foto: Martin Schutt
In einem restaurierten Fachwerk-Haus am Schmalkalder Altmarkt wurde das Otto Mueller Museum der Moderne eingerichtet. Foto: Martin Schutt - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Ausstellung für den «Brücke»-Künstler Otto Mueller und Werke von Malern wie Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel - die Südthüringer Kleinstadt Schmalkalden hat nun ein Museum für moderne Kunst.

Zur Eröffnung des Otto Mueller Museums am Samstag sei «schon einiges los» gewesen, sagte ein Sprecher des Museums. Gut 200 Quadratmeter Ausstellungsfläche stehen in dem restaurierten Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert mitten in der Stadt zur Verfügung. Träger ist der Kunstverein Schmalkalden «kunst heute». Dieser präsentiert in der ersten Ausstellung in dem Museum bis zum 15. September die Schau «Otto Mueller - Wege zur Moderne».

Der bekannte Expressionist Otto Mueller (1874-1930) war Mitglied der Künstlergruppe «Brücke». Im Nationalsozialismus galten seine Bilder als entartet und wurden aus Museen entfernt. Seine Arbeiten bilden den Kern der im neuen Museum gezeigten Werke, aber auch Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel sind zu sehen. Die Kunstwerke gehören zum Grossteil zur Sammlung des Kunstvereins. Einige Stücke sind Leihgaben der Otto-Mueller-Gesellschaft in Weimar.

Zu den bekannten Originalen von Mueller zählt ein Selbstbildnis. Mehr als 50 Zeichnungen, Druckgrafiken und Gemälde Muellers sind gehören zur Sammlung, sowie mehr als 200 originale Briefe.

Insgesamt umfasse die Sammlung des Vereins mehr als 4500 Werke verschiedener Künstler, sagte Vereinsvorsitzender und Maler Harald Gratz vor der Eröffnung. Auch Arbeiten von Picasso, Wassily Kandinsky oder Max Beckmann gehören dazu. Durch Kontakte habe der Verein die Privatsammlung eines Kunsthistorikers übernehmen können.

Das Museum selbst sei schon ein grosser Wurf - bei einem Verein mit etwa 60 Mitgliedern, sagte Gratz. «Wir sind im Vergleich zu anderen Kunstvereinen eigentliche ein Zwerg.» Finanziert werde das Museum vor allem über Spenden. «Glücklicherweise gibt es einige grössere Sponsoren», so Gratz. Zuschüsse kämen auch von der Stadt.

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