Stefan Raab vs. Regina Halmich: Entertainer muss Kritik einstecken
TV-Entertainer Raab kehrte mit einem Boxkampf gegen Halmich ins Rampenlicht zurück, musste dafür aber auch einiges an Kritik einstecken.
Der Boxkampf zwischen Stefan Raab und seine langjährige Gegenspielerin Regina Halmich (47) zog Millionen Zuschauer in ihren Bann. Die ehemalige Sternstunde des Fernsehens, die nach jahrelanger Abstinenz wieder Einzug hielt, wurde live von «RTL» übertragen.
Dabei zogen die beiden bereits das dritte Mal gegeneinander die Boxhandschuhe an, wobei Halmich die ersten beiden Duelle bereits für sich entscheiden konnte. Die Antizipation des Events schien aber ins Unermessliche zu steigen, nicht zuletzt aufgrund der Zuschauerzahlen. Der «PSD Bank Dome», Schauplatz des Fernsehknüllers, war zudem mit 14'000 Tickets gänzlich ausverkauft.
Nicht jeder begeistert von dem Comeback
Auch wenn die Vorfreude auf das Event gross war, stiess es jedoch auch auf Kritik, wie es «merkur.de» anmerkt. Ein Teil dieser Kritik richtet sich dabei vor allem gegen Raabs vorherige Aktionen, bei denen er sich in videografischen Darstellungen selbstironisch bei einem Schönheitsdoktor zeigte und einen Fatsuit trug. Ein Gag, der bei einigen Personen Unbehagen hervorrief.
Die Kommentare darauf waren gespalten, wobei einige Benutzer sich über Raabs Humor freuten, während andere das Spottobjekt Fatsuit kritisierten. Der Kontroverse zum Trotz schien jedoch der grösste Teil der Reaktionen positiv zu bleiben. Ein Punkt, der jedoch bei einigen skeptischen Stimmen blieb, befasste sich aber mit der zeitgemässen Relevanz von Raabs Humor.
Medienjournalist empfindet Raabs Humor als veraltet
Imre Grimm, ein prominenter Medienjournalist, äusserte sich in seiner Kolumnenüberschrift für das «RND» kritisch über das Comeback von Raab und betitelte seine Kolumne mit der Headline «Stefan Raabs Comeback: Der Boxkampf, den die Welt nicht braucht». Auch er empfand die Aktion mit dem Fatsuit eher schwierig als lustig.
«Fatsuit ist ähnlich wie Blackfacing. So lange lustig, wie man selbst nicht betroffene Person von Diskriminierung ist, die immer wieder zum Objekt von derartigem Hohn und Spott wird», so Grimm.
Ebenfalls ähnliche Bedenken hat der Medienredakteur Christian Meier von «welt.de». «Nein, wir haben Stefan Raab nicht vermisst», schreibt er in seinem Meinungsartikel. Er meine zudem, dass er von Raab nicht erwarte, das Entertainment neu zu erfinden, sondern eher eine „Erinnerung an gut gemachte Unterhaltung“ wieder hervorzurrufen.
«Es ist die Nostalgie, die sich einstellt, wie das auch bei der Rückkehr von ‚Wetten, dass…?‘ und Thomas Gottschalk zu sehen war. Nur in rabaukiger».
Und was bedeutet das für Stefan Raab?
Obgleich der Boxkampf zwischen Raab und Halmich den Zuschauern Interesse vermittelt, wird aber erst nach der Show deutlich, welche Auswirkungen dies auf Raabs zukünftige TV-Projekte haben wird. Eine pointierte Vorhersage bleibt jedoch schwierig, insbesondere aufgrund dessen gleichgültiger Haltung gegenüber Kritik.
Doch trotz der «Backpfeifen», die Raab bereits wegen seines Comingbacks einstecken musste, könnten die Einschaltquoten das Ruder für Raab herumreisen.