Stierkampf: Mallorcas Matadoren feiern umstrittenes Comeback

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Spanien,

Der Stierkampf hat auf Mallorca sein Comeback gegeben – trotz zahlreicher Demonstranten feierten die Anhänger die Veranstaltung.

Stierkampf auf Mallorca
Der Torero Morante de la Puebla hält in der Arena sein Schwert, um einen Stier zu töten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Mallorca fand erstmals nach zwei Jahren wieder ein Stierkampf statt.
  • Vor und während der Veranstaltung kam es zu Protesten.

Alle Proteste waren am Ende umsonst: Auf Mallorca wurden erstmals nach zwei Jahren wieder Stiere ritualisiert getötet. 2017 hatten die Balearen ein Tötungsverbot beschlossen. Dieses wurde aber von den Verfassungsrichtern in Madrid gekippt.

Auf der spanischen Ferieninsel feierte der Stierkampf trotz wütender Proteste von Tierschützern ein umstrittenes, aber erfolgreiches Comeback.

Bei der «Corrida de Toros» nach zweijähriger Zwangspause waren die Tribünen der 11'600 Zuschauer fassenden Arena in Palma gut gefüllt. Knapp 9000 Fans zahlten die stolzen Eintrittspreise zwischen 30 und 150 Euro.

Proteste gegen Stierkampf

Vor der Arena hatten sich derweil rund 400 Menschen bereits zwei Stunden vor Beginn des Events versammelt: Sie protestierten lautstark gegen die blutige Show.

Sie schlugen auf Töpfe, beschimpften rund 30 Stierkampffans, die eine «Gegendemo» organisierten, als «Mörder» und skandierten inbrünstig Slogans wie: «Mallorca tötet nicht, Mallorca schützt Tiere!», «Kultur ist nicht Tortur» und «Torero, Du Feigling, wir wünschen dir einen schlechten Abend!». Einige junge Demonstrantinnen hatten Tränen in den Augen.

Der Stimmung in dem vor 90 Jahren im Jugendstil erbauten «Coliseo Balear» taten die Proteste später aber keinen Abbruch.

Stierkampf auf Mallorca
Ein Demonstrant rennt während eines Stierkampfes in die Arena und wird von einem Mann verfolgt. - dpa

Zu spanischer Volksmusik herrschte nur wenige Kilometer vom «Ballermann» entfernt prächtige Laune. Besonders lauter Jubel gab es, wenn ein Matador versuchte dem Bullen den Todesstoss zu versetzen. Also: mit seinem Degen von oben herab das Herz des Stieres zu erreichen. «Oleeeé» und «Bieeen» (Guuuut), ertönte aus den Rängen dann fast unisono.

Stierkampfgegner läuft in Arena

Der Tod des ersten Stieres gelang dem im grünen Glitzeranzug gekleideten Star-Matador Morante de la Puebla nach fünf Versuchen. Direkt danach lief ein Stierkampfgegner aus Protest in die Arena. Der Mann wurde von Ordnern aber schnell wieder hinausgezerrt.

Die Rückkehr der Toreros auf die Insel war vom Verfassungsgericht vor einigen Monaten ermöglicht worden. Ende 2018 kippten die Richter in Madrid in Teilen ein balearisches Gesetz aus dem Jahr 2017. Dieses hatte die linke Regionalregierung durchgebracht, und das unter anderem die Verletzung oder Tötung der Stiere untersagte.

Protest gegen Stierkampf
Tierschützer halten während eines Protestzuges Plakate gegen den Stierkampf in die Höhe. - dpa

Dieses Verbot wurde wieder aufgehoben. Die Begründung der Richter: Da der Stierkampf 2013 zum nationalen Kulturgut erklärt worden sei, könne nur der Zentralstaat über solche Verbote entscheiden. Die Regionen dürfen demnach nicht eigenmächtig solche Beschlüsse fassen.

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