Sturgill Simpson covert sich selbst
Country Music einmal anders. Statt neuer Songs bringt Sturgill Simpson alte Musik im neuen Kleid.
Das Wichtigste in Kürze
- Wenn einem Musiker in der Corona-Pandemie vielleicht mal nichts Neues einfällt und auch noch die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, spielt er einfach seine alten Country-Songs noch einmal - aber anders.
Genau das machte Sturgill Simpson mit seinen Werken, aus deren sanfter Country-Version mit modernen Instrumenten er jetzt eine klassische Bluegrass-Variante machte.
Simpson nutzte einfach die Zeit, als er sich zu Hause von der Coronavirus-Infektion erholte, um noch rechtzeitig vor Weihnachten ein neues Album zusammenzustellen. Der Titel «Cuttin' Grass Vol 1 - The Butcher Shoppe Sessions» deutet an, dass in dieser Richtung noch mehr zu erwarten ist.
Simpson kehrt mit diesem ersten Bluegrass-Projekt zur Musik seiner Heimat Kentucky zurück, das zusammen mit dem benachbarten Tennessee als Geburtsstätte dieser Musikrichtung gilt. Benannt nach dem in dieser Region üppig wachsenden blaugrünen Rispengrases entwickelte sich Bluegrass-Musik in den späten 30er und frühen 40er Jahren aus alten Hillbilly-Melodien, gemischt mit afroamerikanischer Tanzmusik und Gospel-Gesang. Als Instrumente werden hauptsächlich Banjo, Fiedel, Mandoline, Gitarre und Kontrabass gespielt.
Es sei «ein Mixtape für die Fans» geworden, sagt Simpson. «Ich hatte schon lange vor, dass ich eines Tages viele dieser Stücke auf diese Weise aufnehmen wollte, einfach organisch und auf das Wesentliche der Komposition heruntergebrochen», erklärt der 42-Jährige. «Wenn es nicht möglich ist, sich hinzusetzen und einen Song auf diese Weise zu spielen, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es ein ziemlich beschissenes Lied ist.»
Simpsons Solokarriere als Country-Musiker begann vor knapp zehn Jahren. Nach bescheidenem Erfolg mit seinem Debütalbum «High Top Mountain» (2013) schaffte er ein Jahr später mit «Metamodern Sounds in Country Music» bereits die höheren Sphären der Charts, um dann 2016 mit «A Sailor's Guide To Earth» die absolute Spitze zu erreichen. Als Draufgabe gab es dafür einen Grammy für das Countryalbum des Jahres.