«Tatort» im Schwarzwald: Johanna Wokalek machte ein Geständnis
Am Sonntagabend wurde es bei «Tatort» wieder spannend: Johanna Wokalek spielt eine verurteilte Mörderin – doch ist «Sarah Manzer» wirklich schuldig?
Das Wichtigste in Kürze
- Johanna Wokalek spielt in der neusten «Tatort»-Folge mit.
- Als «Sarah Manzer» kommt sie aus dem Gefängnis – doch muss sie gleich wieder rein?
- Die Ermittler stehen vor komplexen Ermittlungen.
Ein «Tatort» aus dem Schwarzwald: Ist der Gefängnis-Auszug ein Grund zum Feiern? So ganz glücklich wirkt Sara Manzer nicht. Und dann klingelt auch noch das Telefon...
49 Akten mit Kriminalfällen hat der ehemalige Polizist Benno Rose auf seinem heimischen Schreibtisch gestapelt: zu John F. Kennedy, US-Unternehmer Jeffrey Epstein, Schwedens ehemaligen Ministerpräsidenten Olof Palme, über das Oktoberfestattentat und über Sara Manzer.
Warum Manzer? Zum einen ist die Verleger-Erbin bei weitem nicht so prominent wie die anderen. Zum anderen sass sie wegen Totschlags an ihrem Vater über Jahre im Knast.
Blutverschmierte Kleidung und ihre Fingerabdrücke an der Tatwaffe hatten die damals schwer alkoholkranke junge Mutter verraten. Und vor allem: Die Frau hatte gestanden.
Was von diesem Geständnis zu halten ist; das müssen die «Tatort»-Kommissare Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) in ihrem achten Fall klären. Das Erste zeigte die Folge «Saras Geständnis» am Sonntagabend.
Zurück in die Freiheit
Johanna Wokalek («Die Päpstin») spielt Manzer. Diese nähert sich nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis vorsichtig und zaghaft wieder einem Leben in Freiheit an. Weder aufgeregt noch frustriert wirkt sie.
Als ein Kollege im neuen Job aufdringlich wird, reagiert sie aber überraschend resolut. Die gebürtige Freiburgerin Wokalek spielt die wohl eindrucksvollste Figur in diesem «Tatort».
Mit Benno Rose bringt sie die gemeinsame Vergangenheit in Verbindung: Er war damals der erste Polizist am Tatort gewesen. Und kurz vor ihrer Entlassung kontaktierte er sie. Er habe neue Informationen über den Tod ihres Vaters.
Bei einer Willkommensfeier im Hause ihrer Freundin ruft er Manzer an – und steht im Dunkeln vor dem Haus. Wenig später ist er tot, sein Motorrad wird in Sichtweite der Wohnung gefunden.
Nahezu stoisch steht Manzer den Ermittlern Rede und Antwort. Ihr Umfeld ist stärker besorgt als sie selbst, dass sie wieder eines Mordes verdächtigt wird. In den Gesprächen geht sie auf die Gewalttat an ihrem Vater ein und die Folgen: Journalisten durchwühlten ihre Biografie, diffamierten sie öffentlich, lauerten der Tochter auf dem Schulhof auf. Und Manzer äussert sich auch über ihr Geständnis.
«Tatort»: Verfolgungslauf durch Schnee
Tobler und Berg ermitteln quasi in zwei Fällen: Zum einen müssen sie den Mord an Rose aufklären, zum anderen ackern sie die alten Unterlagen zum Fall Manzer auf. Dabei stossen sie auf fragwürdige Verhörmethoden ihres Vorgängers. Sie werden mit illegalen Geldgeschäften des getöteten Verlegers konfrontiert. Und sie müssen sich mit einem im Netz kursierenden Video vermeintlicher Polizeigewalt befassen.
All das wird angerissen, spielt aber nur am Rande eine Rolle. Insgesamt entwickelt sich der Fall recht gemächlich, wie es das Publikum von den Schwarzwald-«Tatort»-Krimis gewohnt ist. Die Ermittler kämpfen mit Funklöchern und neuer Technik in Büroräumen, während sie Fotos der Beteiligten an Korkpinnwände heften.
Die turbulenteste Szene ist ein Verfolgungslauf durchs verschneite Freiburg. Nur mit Glück erwischen die Kommissare den Flüchtigen. Bei der Suche nach dem Laptop des toten Polizisten hilft nicht das Team der Spurensicherung – sondern Kommissar Zufall.