Tim Mälzer über die Schattenseiten in der Spitzenküche
Die dunkle Seite der Spitzenküche: Profikoch Tim Mälzer eröffnet hautnah über seine erschütternden Erfahrungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Tim Mälzer offenbart in einem Talk-Format erschütternde Fakten.
- Der Gourmetkoch reflektiert schockierende Erlebnisse, bei denen er zum Mittäter wurde.
- Heutzutage ist sein professionelles Handeln von Respekt und Mitgefühl bestimmt.
Der bekannte Gourmetkoch Tim Mälzer berichtet offen über seine beunruhigenden Begegnungen und Erfahrungen in der Spitzengastronomie.
Der gebürtige Elmshorner schildert im Talk-Format «deep und deutlich» nachdrücklich, dass sein Arbeitsalltag von Gewalt, Rassismus und Sexismus geprägt war. Insbesondere Vorfälle während seiner Anstellung im renommierten «Ritz»-Hotel in London finden dabei Erwähnung.
Er benennt erschreckende Vorfälle, bei denen Kollegen «mit einem heissen Messer verbrannt» oder «von sechs Leuten zusammengetreten» wurden.
Der «Kitchen Impossible»-Star gesteht ein, auch selbst Teil des Problems gewesen zu sein, indem er zu solchen Verhaltensweisen schwieg. Tim Mälzer gibt zu: «Wir waren rassistisch, sexistisch, wir waren alles. Ich war ein Mittäter, allein weil ich zugeguckt habe».
Eine unbarmherzige Epoche in der Spitzengastronomie
Ein spezieller Vorfall nach einem gelungenen Menü für die britische Königsfamilie führte Mälzer schliesslich zur Kündigung seiner Stelle. Sein damaliger Küchenchef und Mentor wurde erniedrigt, bis er auf dem Boden zusammenbrach und sich einnässte. «Es war eine harte und desillusionierende Zeit», wie Mälzer diese unbarmherzige Epoche seiner Karriere in der Spitzengastronomie reflektiert.
Nach all den brutalen Erlebnissen entschied sich Tim Mälzer, seinen eigenen Weg in der Gastronomie zu gehen. Aus der bitteren Erfahrung heraus hat er den Beschluss gefasst, nie selbst so eine Art von Chef zu werden.
Mit Entschiedenheit beschloss er sein eigener Herr zu sein und die Konzentration auf neue Werte zu legen. Respekt und Mitgefühl sind die Aspekte, die heutzutage sein professionelles Handeln bestimmen.
Tim Mälzer und das Aufleben nach den drastischen Küchenerlebnissen
Der Profikoch schätzt und zelebriert den Genuss, bezeichnet sich als «grosser Freund vom Rausch». Jedoch distanziert er sich von übermässigem Alkoholkonsum in der Gastronomiebranche. So hat sich der TV-Koch entschlossen, 2023 eine Auszeit vom Alkohol zu nehmen und sein Suchtverhalten zu analysieren.
Die Freude an einem guten und vor allem teuren Glas Wein sei ihm geblieben. Allerdings wird dieses jetzt bewusster und seltener genossen als noch zu Zeiten im «Ritz».